DIABOLIC - Infinity Through Purification
Label: Century Media Records
DIABOLIC gelten als eine der besten Formationen der späteren Death Metal-Generation aus Florida - technisch ausgefeilt, brachial und anders als das Gros der Genrekollegschaft haben sie sich mittlerweile einen Status erarbeitet, der früher weitaus mehr Jahre und Anstrengung in Anspruch nahm. Bereits nach dem vierten Album gilt das - ständig im Wandel begriffene - Quartett mehr als nur ein Geheimtipp, und selbst etablierte Größen wie CANNIBAL CORPSE und MORBID ANGEL rühmen die musikalischen Outputs DIABOLICs über die Maßen.
Ich persönlich jedoch kann mich diesen überschwänglichen Lobeshymnen nicht vollends anschließen - zugegeben, vom rein technischen Aspekt her gesehen haben insbesondere Gitarrist Brian Malone als auch Bassist Ed Webb einiges am Kasten, aber bisher konnte noch keine Veröffentlichung durchgehend starkes Material vorweisen, da man nicht nur, aber vor allem weitläufige songwriterische Mankos feststellen musste - von den grottigen Covermotiven einmal ganz zu schweigen. Bei allen technischen Fähigkeiten, die DIABOLIC durchaus vorzuweisen haben - an Raffinesse und Intelligenz, was Songaufbau und -struktur anbelangt, fehlt ihnen noch das geübte Händchen.
Dies beweist auch der neuerste Longplayer "Infinity Through Purification" - das oberste Maß an grafischer Geschmacklosigkeit scheint übrigens nun endlich erreicht zu sein - aufs Neue, wobei ich die Ausrede, man habe das Line-up vollends umgestellt, aus obigen Gründen nicht gelten lassen kann. Wiederum stellt nicht nur die dünne, verwaschene und äußerst drucklose Produktion ein Manko dar, auch scheint es, als wären die einzelne Stücke als notwendiges Übel rund um die wiederum passable, melodische Soloarbeit aufgebaut worden, als auch wiederum die stimmlichen Leistungen von Fronter Ed mehr als nur zu wünschen übrig lassen. Nicht nur, dass das leicht t(h)rashige Geshoute weitaus eintöniger als noch am Vorgänger wirkt, so weiß er diesmal nicht einmal sämtliche Töne richtig zu halten, was selbst für Genreverhältnisse eine Schande darstellt ...
"Infinity Through Purification" mag zwar wiederum vehement und brutal gelungen sein, aber wie zu erwarten, bieten die vier Herrschaften nicht nur keine Szeneinnovationen, sondern präsentieren ihr neues Material zudem auch noch äußerst lustlos und ohne der richtigen Dosierung an Abwechslung. Jeder Musiker für sich allein - und das betrifft auch die Neuzugänge Eric Hersemann (Gitarre) und Gael Barthelemy (Schlagzeug) - bietet auch auf dem aktuellen Album wie schon auf sämtlichen Vorgängern eine durchaus beachtliche Leistung, aber das Zusammenfügen der einzelnen kreativen Outputs haut nach wie vor noch nicht vollends hin. Separat gesehen, muss ich mich sowohl vor dem schrägen, teilweise zähflüssig schleppenden Riffing, als auch den wiederum unmenschlich treibenden Drumparts verneigen, aber selbst diese guten Ansätze werden schlussendlich zunichte gemacht, wobei die bereits angesprochenen uninteressanten, eintönigen Vocals einen nicht allzu geringen Anteil dazu beitragen, als auch die Produktion - obwohl unter den Fittichen von Neil Kernon (u.a. CANNIBAL CORPSE, MACABRE, TESTAMENT, NEVERMORE) aufgenommen - wiederum zu wünschen übrig lässt. Es fehlt die nötige Transparenz, um zumindest die hervorragenden Details sowohl während der Soloarbeit als auch im Schlagzeugbereich hervorzuheben, als auch der schlussendlich ausschlaggebende Druck der Musik.

Kurzum - ein weiteres Album von DIABOLIC, das zweifelsohne der Anhängerschaft gefallen wird, mich persönlich haben sie ein weiteres Mal nicht gewinnen können - zumal mit HATE ETERNAL, KRISIUN und THE MONOLITH DEATHCULT ähnliche Partien mit weitaus mehr Qualitäten für mich Grund genug darstellen, um DIABOLIC (noch?) in der Schublade verschwinden zu lassen.

www.diabolicalblastmasters.com


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. From The Astral Plane ... Entwined With Infinity
2. Spiritual Transition
3. Satanic Barbarism
4. Internal Mental Cannibalism
5. Procession Of The Soulgrinders
6. Exsanguinated Life
7. Descending Through Portals Ofmisery
8. Enter The Maelstrom
Gesamtspielzeit: 39:01

Macabre
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Beitrag vom 05.11.2003
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