HUMAN FORTRESS - Defenders Of The Crown
Label: Massacre Records
Viele Teilbereiche im Metal sind ja überlaufen, einer weist allerdings (besonders im deutschen Raum) den wohl gesättigsten Markt auf: der des True Metal.
Man wird wohl zugeben müssen, dass durch die zünftigen musikalischen Schemata nicht wirklich Raum für Innovation und Fortschritt geboten wird. Man hat nun mal wie Bruce Dickinson zu klingen, ohne Twin-Guitar-Soli kann man gleich zu Hause bleiben, und der entsprechende Pathos im Grundfeeling darf wohl auch nicht fehlen. Es geht im Grunde nur darum, wer um eine Spur besser performt, wer das glücklichere Händchen für die Feinheiten hat und diese im richtigen Moment interessanter gestaltet.
Nach der Trennung vom Label LMP im Jänner 2003 fand man nun mit Massacre Records einen geeigneten Distributeur für das mittlerweile zweite Full Length-Album „Defenders Of The Crown“. HUMAN FORTRESS überraschen und schaffen es teilweise, frischen Wind in die maroden Segel des True Metal zu bringen. Man wirkt unverbraucht und motiviert. Besonders positiv stechen die in diesem Genre üblichen Refrains eingängigen Charakters hervor, die schlichtweg das Werk des bereits oben erwähnten glücklichen Händchens sind. Klarerweise wird die Stimme als autonomes Instrument angesehen, die sich durch teils brillante Melodien verwirklicht, wobei diese nicht nur ergänzend zu Gitarrenlinien zum Tragen kommen. Sänger Jioti Parcharidis weiß absolut zu überzeugen, ihm fehlt allerdings noch der Feinschliff, um mit den wirklichen Top-Acts in diesem Genre konkurrieren zu können, oder besser gesagt, diese toppen zu können. Versteht mich nicht falsch, wir haben es mit einer außergewöhnlich guten vokalistischen Leistung zu tun, es geht allerdings mehr, und das sollte man nächstes Mal auch zu hören bekommen.
Abseits von den streng geraden Wegen des Echtmetalls experimentiert man auch mit genrefremden Elementen, so etwa dem Folk. Anläufe in diese Richtung sind schon bei vielen namhaften Bands gescheitert, nicht so bei den Deutschen.

Zusammenfassend weist „Defenders Of The Crown“ keinerlei Schwächen auf, mal wird ein wirklich gutes Liedchen geträllert, mal ein eher durchschnittliches. Somit kann man von einem durch und durch soliden Album sprechen. HUMAN FORTRESS reihen sich passabel in die Reihen der oberen True bzw. Power Metal-Kollegschaft ein, viel mehr aber auch nicht.

www.human-fortress.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Knights In Shining Armour
2. Defenders Of The Crown
3. Colloseum
4. Gladiators Of Rome
5. Holy Grail Mine
6. Borders Raid In Lions March
7. Siege Tower
8. Schattentor
9. Skin & Feather
10. Mortal Sinful Wrath
11. Sacral Fire
12. The Valiant
Gesamtspielzeit: 52:16

Hansi
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Beitrag vom 04.11.2003
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