Protagonisten haben bekanntlich den Vorteil, dass sie gemeinsam für eine Sache sind, ein gemeinsames Ziel verfolgen. Im Gegensatz zu Antagonisten. Der andere Fall sind antagonistisch arbeitende Menschen, deren gemeinsames Gefüge in protagonistisches Gefallen gipfeln. Metaphorisch gesehen trifft das auf ASTERIUS zu. Dahingehend, dass die Band zwei unterschiedliche Gesangsstile vereint. Das macht ihr Werk „A Moment Of Singularity“ unheimlich interessant. Bei fast keiner anderen Band hat diese Symbiose solch ein ausgereiftes Verhalten. Dem bedarf aber musikalisches Können, um eine perfekte Tonverteilung der Sänger Andrash und Sirius (auch Gitarrist) zu treffen. Während Andrash für einen Gesang im Stil Bruce Dickinsons, vielleicht nicht ganz so perfekt, einsteht, ergänzt Sirius das Gefüge mit seinen giftig-kreischenden Crowls. Man ist sich nie sicher, wer als nächstes seine Weisheiten ins Mikrofon entlässt. Von Vorhersehbarkeit keine Spur. Auch nicht, was die musikalischen Fertigkeiten der deutschen Band betrifft. Im Sinne des Gothic-Genres mit schwarzmetallischen Einflüssen wandern die fünf Musiker immer am Grad entlang, zu Truppen wie BORKNAGAR aufzuschließen. Sänger Andrash holt seine Mitstreiter dann aber immer wieder an den Ausgangspunkt zurück.
Generell steht der Gesang weit im Vordergrund auf diesem Album. Durchaus gewollt vom Mann hinter den Mischreglern, Alex Krull (ATROCITY). Die dezente Keyboard-Untermalung, wie auch weitere akustische Elemente geben ASTERIUS zu den harten und treibenden Riffs eine zusätzliche geniale Note. Alles in allem ein gelungenes Album, das als einziges Manko noch Verbesserungbedarf in den zum Teil ruppigen Übergängen hätte.