„Pollard is responsible for more great tues than the Beatles, Stones and Who combined.” Dieses recht euphorische und mindestens wahre Zitat über GUIDED BY VOICES-Chef Robert Pollard stammt aus einer Ausgabe des Magnet Magazine von vor sieben Jahren. Was ist seither passiert? Nun, Uncle Bob hat geschrieben und geschrieben und geschrieben und das ganze auch unters nach verrückten Melodien dürstende Indie-Volk gebracht. Er selbst schätzt, es dürften ungefähr 2000 Songs sein, die er, der (ehemalige) Lo-Fi Gott, geschrieben und mit GUIDED BY VOICES oder solo veröffentlicht hat.

The latest offering, wie´s so schön heißt, nennt sich „Earthquake Glue“ und besticht durch die üblichen Pollardschen Qualitäten. Irgendwie ist er schon der King of Melody. Auf eine abgedrehte, Bier saufende Weise. Wie er das seit bald zwei Dekaden immer hinkriegt? Keine Ahnung. Was bei „Earthquake Glue“ sicher nicht geschadet hat, war die tighte Begleittruppe, die er schon seit längerer Zeit um sich gescharrt hat. Auch wenn die live erst nach der zehnten (von cirka 200) Liedern so richtig in Schwung kommen will. Siehe das Flex Konzert vor einem Monat oder so. Wahrscheinlich waren sie nur alle noch nicht besoffen genug. Zurück zum Album. Das klingt eine Spur straighter (im positiven Sinn) als der Vorgänger "Universal Truth And Cycles". Obwohl, „Everywhere With Helicopter“ pfeif' ich heute noch. Ohrwürmer hat´s auch diesmal satt. Mein Favorit: „The Best Of Jill Hives“ oder “My Kind Of Soldier”. Bob bleibt Bob, ganz klar. Nur auch Bob hat mal bessere, mal schlechtere Tage. Zur Zeit der Aufnahme von „Earthquake Glue“ hatte er wohl ein paar gute.

Was soll ich also noch viel über diese Band schreiben? Liebe Kinder, die ihr euch „Indie“ oder „Alternative“ schimpft. GUIDED BY VOICES mögen oder aber sofort ab zum Szene-Hopping und Maul halten.