Also was soll man dazu noch sagen? Da bekommt man das Debüt einer unbekannten deutschen Band auf den Tisch geknallt - und dann sowas: wirklich feiner Noisecore, wie man ihn unter den genannten Bedingungen wohl kaum vermuten würde. Das Siegener Umland (wo immer es sich auch befindet) scheint eine fruchtbare Gegend zu sein.
Wie auch immer, vormals als TOWDOWN gegründet, besannen sich die Jungs von A CASE OF GRENADA und wagten glücklicherweise den Neubeginn, denn (und damit sind wir schon in medias res) Druck und Härte werden hier problemlos über neun Stücke hinweg durchgezogen, Schwächen sind kaum zu hören. Eine wirklich gute Produktion, Respekt.
Musikalisch sind A CASE OF GRENADA durchaus noch catchy-melodiös, wenn sie auch häufig ins Weirde reinkippen - was aber nur von Vorteil ist um diese aggressiv-nervöse Stimmung aufrechtzuerhalten. Das extrem Kranke, das beispielsweise einem ACHEBORN-Album anhaftet, fehlt ihnen allerdings noch.
Streckenweise erinnern sie frappierend an REFUSED beziehungsweise an deren Sänger Dennis Lyxzén (wenn auch die Schweden noch ein Stück melodiöser waren).
Gesanglich gibt es ebenso nichts auszusetzen.
Wirklich wuchtig sind etwa "The Secret In The Sound" oder "Traitors Manual", als besonderer Anspieltipp zu empfehlen ist "Soaked In Blood", das bereits beim ersten Durchhören hängen bleibt, alle anderen Songs brauchen naurgemäß ein paar Durchläufe mehr.
Die abwechselnd eingesetzten Laut-Leise- und Schnell-Langsam-Teile machen das Ganze noch zusätzlich dynamisch und abwechslungsreich.
Schade also, dass das einzige Österreich Konzert ihrer Europa Tour nur in Wiener Neustadt stattfand, und das war angeblich noch dazu sehr schlecht besucht.
Fazit: A CASE OF GRENADA sind eine absolute Empfehlung - extrem mächtiger Hardcore, der den internationalen Vergleich nicht scheuen muss.