KHARON. Norwegen. Black Metal. Dadurch ist es schon einiges klar, wie es wohl klingen wird. Die Band aus Sarpsborg brachte '01 das Debüt "The Fullmoon Curse" und nun eben das zweite Demo "Raised by Hellish Demons" heraus. Bereits 1989 wurde die Band gegründet, man bestritt einige Konzerte, nahm jedoch nur einen Song auf. Leider kam es 1994 zu einem Split, die Bandmitglieder gingen andere Wege, riefen andere Projekte ins Leben, doch 1999 fanden sich Rigor, Kull und G. Hymer wieder zusammen, um unter dem Namen KHARON den Pfad zu beschreiten, den man musikalisch auf "Raised by Hellish Demons" hören kann. Dennoch wundere ich mich, wie man trotz jahrelanger Bandhistory erst zwei Demos heraußen hat. Der Sound klingt überraschend gut und verleiht der Band einen gewissen Charme bzw. eine Initialzündung. Der Funke springt sofort beim ersten Hörgang über, die Musik würde ich als Black Metal mit einigen herkömmlichen Heavy Metal-Riffs beschreiben, selten sind Death Metal-Elemente vorzufinden, wobei aber doch der Black Metal überwiegt. Allerdings kommt es nicht zu Dauergeknüppel, sondern man geht intelligenter, facettenreicher vor, ausgeklügelter, manchmal an ältere IMMORTAL erinnernd und vocaltechnisch an Shagrath von DIMMU BORGIR. "Raised by Hellish Demons" kommt ohne Keyboards aus, ohne an Atmosphäre einzubüßen, was durch die rasenden Gitarrenlinien leicht möglich ist. KHARON gehen überraschend professionell heran, klingen wie "alte Hasen" sozusagen, verfügen über fast so eine überschwappende Energie wie die Death-Kollegen von KATAKLYSM.

Man denkt fast, man hätte das neue Album einer bekannten Szene-Band in den Händen - mit Labelaufdruck Nuclear Blast oder Ähnliches, um dann doch Ketzer Records vorzufinden. Kurzum eine äußerst gute, durchdachte Scheibe mit Donnerschlag und dem nötigen Etwas, die durch den guten Sound abgerundet wird. Leider schaffen es KHARON nur auf 27 Minuten Spielzeit, aber was sich auf dem Album befindet, hat Hand und Fuß.