THE MARS VOLTA - De-loused In The Comatorium
Label: Universal
Noch nie ist es mir so schwer gefallen über eine Veröffentlichung zu schreiben wie über diese. Der Grund? Noch nie wäre es mir so leicht gefallen über eine Veröffentlichung zu schreiben wie über diese.

Was ich damit sagen will, ist, dass es über “De-loused In The Comatorium” so wahnsinnig viel zu sagen gäbe, dass man in Form einer Rezension diesem Album einfach nicht gerecht werden kann. Ich rede da noch gar nicht von meinen Gedanken zur Rezeption seitens Presse und Publikum, die wohl zu einer Polemik sondergleichen sich raufschrauben würden, allein schon das Musikalische zu analysieren würde zwei oder drei Reviews durchschnittlicher Länge füllen. Und so sehe ich mich genötigt, dieses tolle Stück Musik ganz anders anzugehen, als es sich geziemen würde: oberflächlich, kurz und bündig.

Ein Album, das einerseits anachronistische Elemente anspruchsvollen Musizierens aufnimmt, andererseits aber mit beiden Beinen im Heute der kontinuierlichen Entwicklung der Popmusik steht.
Ein Album mit Musik für den Kopf (und Kopfhörer) aber immer auch für das Herz.
Ein Album, durch das sich wie ein roter Faden ein Thema zieht, das aber trotzdem kein krampfhaftes Konzeptalbum ist, bei dem nicht jeder Song für sich stehen kann und das das schwierige Thema ohne Klischees verarbeitet.
Ein Album, dessen Rolle in der Popmusikgeschichte noch definiert werden muss, was im Moment sehr schwierig fallen dürfte.
Ein Album, das wahrhaft musikalisch aufregend ist.

Das waren jetzt meine fünf einführenden Punkte zu “De-Loused In The Comatorium”.
Tiefergehende Beschäftigung erbeten und sehr empfohlen. Denn wer einmal in diesen Strom flüssigen Goldes getaucht ist, und ihn nicht - wie es die meisten meiner Meinung nach tun - nur oberflächlich streift, dem werden sich Welten eröffnen und der wird verstehen, warum man zu dieser Veröffentlichung am besten schweigt - und nicht einfach unkritisch genießt - sondern sie hört und zu verstehen versucht.

Ich resigniere mit der abschließenden Erkenntnis, dass eine Auseinandersetzung mit diesem Debütalbum nur in einem extrem umfassenden Umfang befriedigend enden könnte, ziehe den Hut und verneige mich vor THE MARS VOLTA und gehe.




www.themarsvolta.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Son Et Lumiere
2. Inertiatic Esp
3. Roulette Dares (The Haunt Of)
4. Tira Me A Las Aranas
5. Drunkship Of Lanterns
6. Eriatraka
7. Cictriz Esp
8. This Apparatus Must Be Unearthed
9. Televators
10. Take The Veil Cerpin Taxt
Gesamtspielzeit: 60:53

Kronos
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Beitrag vom 22.10.2003
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