Bereits seit 1998 existieren KAMA nun also schon, dennoch muss ich gestehen, dass sie mir bis vor einer Woche kein Begriff waren, dabei fand die Präsentation dieser EP vor kurzem im B72 statt und auf Wiener Bühnen sind sie scheinbar sowieso keine Unbekannten mehr.
Ihre Musik ist weitestgehend eine Mixtur aus verschiedensten Elementen: elektronische Beats, Synthieffekte, orientalische Saiteninstrumente (wie zum Beispiel beim Opener „Dyonisos“) und allgegenwärtig natürlich elektronische Gitarren (die aber eher traditionell eingesetzt werden). Spätestens nach dem dritten Lied nicht mehr wegzudenken ist der Hall-Effekt beim Gesang, der vielleicht etwas sparsamer eingesetzt werden könnte. Gemeinsam mit dem oft hymnisch-pompösen Arrangements (beispielsweise „Life´s On Television“ schaffen KAMA den Spagat zwischen reichlichem Flair vorvergangener Jahrzehnte, modernem Synthiegewusel und Down-to-Earth Rock. Richtig eingängig sind „The Streets Must Burn“ und „Burn Vienna Burn“ (!), die restlichen vier Songs der CD brauchen etwas länger, setzten sich aber auch bald im Ohr fest.
Sphärische Klangschichten und vereinzelte Disharmonien tragen das ihrige dazu bei, um KAMA einen nicht zu verachtenden Anteil an Einzigartikeit und Eigenständigkeit zu sichern. Nur der zäh-melancholische Gesang von Sänger Christian Prehsler erinnert an die späteren JESUS & THE MARY CHAIN.
So bleibt der Eindruck einer vielseitigen Platte, die einerseits sehr ambient-sphärisch daherkommt, andererseits aber auch schwer rockt. Wenn die Gitarren noch ein wenig innovativer werden, dürfte einer größeren Bekanntheit eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Im November sind KAMA übrigens im Tunnel live zu sehen.