FOUR LIBRAS - Kato
Label: Eigenproduktion
FOUR LIBRAS kommen aus Griffen, einem im östlichen Teil des Bundeslandes Kärnten gelegenen Ort, und formierten sich im Jahre 2000. Die mir vorliegende Demo-CD „Kato“, die insgesamt 5 Songs enthält, stellt bereits die zweite Eigenproduktion der Formation dar. Ihren Sound legt die fünfköpfige Gruppe schlicht und ergreifend mit „Modern Rock“ fest. Und: Diese eher oberflächliche Beschreibung wird umso verständlicher, wenn man sich die Songs länger zu Gemüte führt. Denn: Die Musik der Fünf in eine endgültige Stilschublade zu stecken, stellt ein schwieriges Unterfangen dar, da die Palette an verarbeiteten Einflüsse denkbar breit gefächert ist. Natürlich erscheint es angebracht, Schlagwörter wie Nu Metal, Alternative Rock oder auch Industrial heranzuziehen, um deren Sound näher zu beleuchten, aber das kreierte Klangbild erweist sich vielmehr als hörenswertes Konglomerat aus verschiedenen Stilen, und dies alles unter Einbeziehung eines ordentlichen Schusses Originalität.

Der Opener „Melo.die“ legt zu Beginn die elektronische Schlagseite der Band offen, ehe der (melancholisch anmutende) Gesang einsetzt und sich der Song in weiterer Folge zu einer gelungenen melodischen, aber durchaus auch schwungvollen Rocknummer entwickelt. Song Nummer zwei „Hopeless“ beginnt hingegen Nu Metal-lastig, wobei allgemein auffällt, dass die Stücke eher auf die vielseitigen Gesangslinien zugeschnitzt scheinen, welche die Melodieführung meist übernehmen, und nicht nur knallharte Riffs im Vordergrund stehen. Ein Umstand, der wesentlich dazu beiträgt, dass man die Musik von FOUR LIBRAS nicht allein auf den Begriff Nu Metal reduzieren kann, da eben nicht nur der treibende Rhythmus eine Rolle spielt, sondern vor allem auf Eingängigkeit, Melodienreichtum, aber auch auf mitreißende Refrains geachtet wird. Mit „Puppets [Good Bye"] hat man dann auch ein emotionsreiches Stück mit balladeskem Charakter am Start, das sich relativ rasch in den Gehörgängen festsetzt. „Bonsai Kitten“ pendelt hingegen geschickt zwischen neometallischer Rohheit und ohrwurmtauglicher Eingängigkeit hin und her, ohne aufgesetzt und konstruiert zu klingen, und kann gar mit einem kleinen Ausflug in Jazz-Regionen aufwarten. „Not The End“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, d.h. ein melodisch gehaltener Song mit Ecken und Kanten, der ebenfalls zu gefallen weiß, wenngleich dessen Hauptriff bei einer anderen Band schon mal in ähnlicher Form zum Zuge kam, aber mir fällt auf die Schnelle nicht ein, um welche Nummer es sich handeln könnte - weiters maße mir auch nicht an, der Band (bewußten) Riffklau zu unterstellen.
Zum Gelingen dieses Werkes trugen zudem auch mehrer Gastmusiker bei (unter anderem ein Cellist und eine Sängerin). Darunter auch der SPOUT!-Gitarrist Aaron, der auch als Produzent in Erscheinung tritt und dem Album einen beachtlichen Sound verpasst hat. Auf alle Fälle haben FOUR LIBRAS ein überraschend starkes Mini-Album vorgelegt, das man gehört haben sollte.

www.4libras.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Melod.die
2. Hopeless
3. Puppets [good Bye]
4. Bonsai Kitten
5. Not The End
Gesamtspielzeit: 23:17

Hutti
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Beitrag vom 21.10.2003
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