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STRATOVARIUS - Elements Pt. 2
Label: Nuclear Blast |
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wirft die mächtige nordeuropäische Metal-Elchkuh STRATOVARIUS einen ausgewachsenen Longplayer. “Elements Pt. 2” sieht dem etwas älteren Bruder “Elements Pt. 1” natürlich recht ähnlich und kann genauso wie dieser die Familienähnlichkeit zu den um einige Jahre älteren Alben nicht leugnen. Das stört den Metal-Jäger aber nicht, solange es sich bei seiner Beute um ein ausgewachsenes Viech wie dieses handelt. Okay, wir haben hier zwar noch immer kein STRATOVARIUS-Album der Güteklasse “Visions” oder “Episode”, das wird’s einfach nicht mehr geben. Aber es ist hier wieder alles vertreten, was das Metal-Herz begehrt: hymnische Up-Tempo-Songs genauso wie echte Stampfer, handwerklich hochwertiges Musizieren und - jetzt kommt die große Überraschung - eine geringfügige Erweiterung des Reviers, das die fünf Musiker beherrschen. Das heißt jetzt nicht, dass STRATOVARIUS so etwas wie einen Stilwandel durchgemacht hätten, das wäre ja so, als würde Lemmy einen Wellness-Trip bekommen. So ist es nicht, aber “Awaken the Giant”, nebenbei bemerkt der stärkste Track des Albums, erinnert an bereits da gewesene, typische Stampfer, geht dabei aber mit seinem Hauptriff schon fast BLACK SABBATH'sche Wege. Der “Iron Man” winkt. Bemerkenswert, um wie viel unausgelutschter und interessanter STRATOVARIUS mit einem Funken Veränderung plötzlich wieder sind. Würde sich dies durch das ganze Album ziehen, könnte man vom ersten wirklich interessanten STRATOVARIUS-Output seit “Visions” sprechen, zur ersten Veröffentlichung seit dieser, die nicht nur die meiner Meinung nach traurige Tatsache feiert, dass sich diese eigentlich großartige Band der Stagnation preisgegeben hat, kurz nachdem sie ihre eigene Stimme gefunden hat, anstatt diese zu entwickeln, sondern eben dies tut: sich entwickeln.
www.stratovarius.com
Beitrag vom 19.10.2003 Zurück
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