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SACRIVERSUM - Mozartia
Label: Metalmind Productions |
Der Name SACRIVERSUM war für mich kein unbekannter, da ich auf die Band schon 1999 in der Welle der Gothic Metalbands stieß. Die Polen haben sich ständig weiterentwickelt und doch blieben sie ihrem Konzept treu. SACRIVERSUM wurde übrigens schon 1992 gegründet, was zeigt, dass sie schon auf extrem viel Erfahrung zurückgreifen können. "Mozartia" beschäftigt sich - wie könnte es auch anders sein - mit dem Leben und Schaffen von W.A. Mozart. Dieses Konzept lässt natürlich aufhorchen, und mit einem Titel "Salieri" verbindet der Mozart-Kenner natürlich sofort Diverses, welches er in der Musik wiederfinden will. Die Texte erweisen sich als wirklich interessant und stechen aus den vielen 08/15-Lyrics im Metalbereich heraus, jedoch würde man sich rein musikalisch, wenn man Mozart quasi vertonen will, mehr erwarten, nämlich, dass sich die Verspieltheit und Genialität des Salzburger Komponisten auch auf den Sound von SACRIVERSUM auswirkt. Dem ist aber leider nicht so, es wäre - zugegeben - auch zu hoch gegriffen, es müsste schon eine Band wie DREAM THEATER anrücken, um Mozart gerecht zu werden. So hört man also das Genie nicht heraus, es ist eine Mischung aus Gothic- und Death Metal, mit vielen Keys, die gut in Szene gesetzt wurden, aber eben nicht kompositorisch an Mozart angelehnt sind. Das bisher Geschriebene wirkt äußerst negativ, was es nicht sein sollte, die Musik ist gut und lädt zum Mitbangen ein, ich wollte vorher lediglich nur anmerken, dass "wo Mozart drauf steht, ist auch Mozart drin" nicht auf die Musik zutrifft.
Wie man schnell merkt, haben SACRIVERSUM auch eine Sängerin, die - ich muss es so direkt sagen - viel auf "Mozartia" kaputt macht. Die Songs wären abwechslungsreich, melodiös, reich an Stimmung - dann ergreift Kate das Mikro und man selber die Flucht. Sie singt nicht schlecht im Sinne von "Töne nicht treffen", aber ihr Organ ist Antierotik pur, total unweiblich und aufdringlich, schlicht deplatziert. Einiges liegt wohl auch an der Aussprache bzw. am Akzent. Aber glücklicherweise ist da Bassist Remo, der mit seinem faszinierenden Wechselspiel aus Grunts und tieferen Screams vieles wieder rettet. Hätten SACRIVERSUM nur eine Sängerin, wäre die Scheibe für mich von der Sorte, die man nach dem Reviewen ad acta legt und nie mehr anhört. Aber Remo sei Dank bleiben die Songs doch im Ohr hängen, und "Mozartia" verdient das Prädikat "gut". Allerdings muss ich bei meiner Bewertung echt die Sängerin ausklammern und beide Augen zudrücken.
Fszit: Deplatzierte Sängerin, gute Musik, jedoch nicht an Mozart angelehnt, rein musikalisch. Ohne Sängerin - nur mit Remo - wären 1.5 Punkte mehr drin gewesen. Dennoch 5 Punkte.
www.sacriversum.prv.pl
Beitrag vom 16.10.2003 Zurück
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