AS IT BURNS - Mortal Dusk
Label: Cold Blood Industries
Schenkt man den Worten der Band selber Glauben, so zelebriert das Sextett eine "atmosphärische Mischung aus Black-, Death- und Thrash-Metal", was im Endeffekt nicht viel anderes bedeutet, als ein Zusamenprellen von Partien wie DARK TRANQUILLITY, früheren IN FLAMES, HYPOCRISY und DIMMU BORGIR. Dies klingt nun auf der einen Seite zwar nicht sonderlich originell, um mit eben genannten Partien aber mithalten zu können, ist aber zumindest sowohl songwriterisches als auch spieltechnisches Geschick von Nöten, und das fehlt vielen Bands, die jene Richtung anstreben.
Nicht so bei AS IT BURNS, die mit "Mortal Dusk" nach dem Vorgänger "Inferno" und den Demo-CDs "Obsolete Prophecies" und "Soured" nun ihre erste "größere" Veröffentlichung einem breiteren Publikum präsentieren dürfen und damit gleich durchaus gute Chancen haben, neben Meisterwerken wie "The Mind's I" (DARK TRANQUILLITY), "Hypocrisy" (HYPOCRISY) oder auch "The Jester Race" (IN FLAMES) auch auf längere Sicht zu bestehen - bei einem Label wie Coldblood Industries, welches immerhin von GOD DETHRONED-Mastermind Henri Sattler geleitet wird, zwar auch nicht gerade an der Tagesordnung, auf der anderen Seite aber auch nicht gerade verwunderlich.
In der Masse an neuen und alten typisch nach Göteborg klingenden Kapellen stechen AS IT BURNS als eine der wenigen deutlich heraus. Mit melodischem Riffing, vereinzelt, aber geschickt platzierten Blastattacken sowie treibenden Parts, welche auch dank des hervorragenden, ausdrucksstarken und sehr variablen Fronters Arend nicht selten eindeutig an HYPOCRISY erinnern, lässt das Sextett aus dem beschaulichen Groningen die besseren Tage von IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY wieder auferleben, aber auch thrashigere Elemente und brachialere Momente finden Einzug in "Mortal Dusk" - allein die Eröffnung des Titeltracks steht sogar jener von "Vile" (CANNIBAL CORPSE) in Punkto Überraschungsmoment und Aggressivitätfaktor in Nichts nach, während vor allem "Holy Waste", "Selective Amnesia", "The Pulse Of Anger" und auch "God Is A Souvenir" wahrlich nur selten Möglichkeiten zur Entspannung der Halswirbel bieten.
So weit, so gut - was mir jedoch sofort negativ ins Auge gestochen ist, ist die Nennung eines separaten Keyboarders, was nach meinen Erfahrungen in diesem Genre sehr oft in einem zu dominanten, größtenteils uninspirierten, störenden Geklimper geendet hat. Aber AS IT BURNS überraschen auch hierbei - während mir selbst bei einer ansonsten in sämtlichen Belangen hervorragenden Partie wie HYPOCRISY einige Melodien des Keyboards störend auffallen, weiß sich Keyboarder Gert auf "Mortal Dusk" ausreichend zurückzuhalten, wenn es das Songgefüge verlangt, beziehungsweise kann aber auch wie seine Kollegschaft - unter anderem bei "Eternal" - technisch hervorragende Akzente setzen, die tatsächlich auch in die Songstruktur passen und die nötige Atmosphäre verleihen.
Aber nicht nur die Band hat auf "Mortal Dusk" ganze Arbeit geleistet - auch die Produktion von Jens v/d Walk (GOD DETHRONED) im altgedienten Franky's Kitchen als auch die Aufmachung, für die niemand geringerer als Jacek Wisniewski (u.a. VADER, DECAPITATED) verantwortlich zeichnet, können sich hören, beziehungsweise sehen lassen.
Kurzum: AS IT BURNS ist mit "Mortal Dusk" ein rundum mehr als nur durchschnittliches Album gelungen, das ihnen die Tore zum direkten Wettstreit mit obig genannten Partien öffnen kann - Gratulation!

www.asitburns.nl


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Mortal Dusk
2. Selective Amnesia
3. God Is A Souvenir
4. Holy Waste
5. Silent Might
6. Eternal
7. Suicide Prophet
8. The Pulse Of Anger
9. A Tortured Face
10. The Skintrade
Gesamtspielzeit: 41:46

Macabre
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Beitrag vom 15.10.2003
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