Bereits 1994 köchelte es in der Ursuppe von THE URBANE. Doch erst 1999 brachten die Engländer ihr Debut "Neon" auf den Markt. Eine lange Zeit, die natürlich auch genug Raum für den Feinschliff ermöglichte. Dieses Konzept scheint THE URBANE sehr zu liegen. Denn dieser Tage wird mit „Glitter“ erst das zweite Album der Briten erscheinen. Doch keine Angst – der Titel hat nichts mit der Heulboje Mariah Carey zu tun, die bereits 2001 den gleichen Titel für ihre mehr als überflüssige Musik verwendet hat. THE URBANE machen zwar auch Pop – doch handelt es sich hier um handgemachte, ehrlich Musik, die durchaus zum Mitsummen einlädt und auch mal eine schöne Gitarrenwand vom Stapel lässt. Parallelen zu RADIOHEAD und den FOO FIGHTERS sind durchaus zu erkennen – obwohl sich THE URBANE weder der Tiefe (RADIOHEAD) noch dem puren Rock (FF) hingeben. Es ist eine gesunde und erfrischende Mischung, die Nummern wie "Chain Smoking A Way To Your Heart", "Parachute" und den Titelsong "Glitter" zu wirklichen Ohrwürmern macht. Frontmann John Mitchell versteht es, geschickt seine Stimme in eingängige Gesangsmelodien zu verpacken, ohne dabei in's Lächerliche abzudriften. Dies erkennt man am besten an der Coverversion "Time After Time" von Cindy Lauper. Viele haben sich bis dato an dieser Nummer versucht/vergangen – THE URBANE lassen sie klingen.
Insgesamt stellt "Glitter" keine Weltrevolution dar. Vielmehr eine nette Alternative, wenn beim Schäferstündchen mal kein PANTERA oder SEPULTURA gewünscht ist. Interessant wäre nur zu wissen, ob THE URBANE solche Songs auch in knapperen Intervallen auf Tonträger bannen können oder ob wir uns wieder 4 Jahre gedulden müssen.