BITTERNESS - Sweet Suicide Solutions
Label: Eigenproduktion
Auf BITTERNESS wurde ich durch einen Gig im Fred Sega am 3.5.'03 aufmerksam, als sie mich durch sprühende Liveenergie und vor allem das druckvolle und doublebasslastige Drumming begeisterten. Das Quartett rund um Frank (Vocals, Gitarre), Alex (Gitarre), Sebastian (Bass) und Andreas (Drums) ist witzigerweise eine eigentlich internationale Band, Alex ist Österreicher, der Rest stammt aus Deutschland, während sie aber in der Schweiz proben. Als ich mir den in Eigenproduktion entstandenen und mit wirklich für diese Verhältnisse sehr guten Sound (gut, es wurde nicht im Proberaum, sondern in den Iguana-Studios Hugstetten aufgenommen) aufwartenden Silberling "Sweet Suicide Solutions" zum ersten Mal reinzog, war ich doch etwas erstaunt: Die Nachfolgescheibe nach "...And Death marches on" ('01) und "Dawn of Golden Blood" ('02) beinhaltet Momente, die live absolut nicht vernehmbar waren. Beim Konzert wurde meiner Erinnerung nach (Bier war auch dabei) ein Kracher nach dem anderen gejammt, während hier auf eingängige Weise Thrashgranaten mit merklich vielen Akustikpassagen und sogar ganzen -stücken verwoben werden, was doch einigermaßen ungewöhnlich ist. BITTERNESS, die in ihren Songs Verbitterung, Härte und Grausamkeit in Lyrics und Musik ausdrücken wollen, schaffen eine Brücke von bekannten Thrashgrößen à la DEATH, KREATOR oder AT THE GATES, wobei sie mit den Akustikteilen und gelegentlichen Blast Beats ihr Klangspektrum verbessern. Besonders Riffing und Gesang erinnert an DEATH. Zwar sind mir deren Melodien zu wirr und der Gesang gefällt mir persönlich auch nicht sooo gut, aber das macht die Musik von BITTERNESS nicht schlechter. So wird, verglichen mit dem Livegig, die Energie auf der CD genauso geboten, nur dass eben auch mal die Thrashgranaten mit Akustikelementen wohlig aufgelockert werden. Die Doublebassarbeit besticht, dem Bass wird meistens viel Raum gelassen und wird als gleichberechtigtes Instrument gesehen, was für Extrapunkte sorgt und leider nur von wenigen Bands so praktiziert wird ...
Oh, beinahe hätte ich es vergessen: Auf der CD sind nur zehn Tracks angeführt, aber es wurden elf gepresst: "Sweet Suicide Solutions" überrascht noch mit SEPULTURAs "Troops of Doom", das die Dreiviertelstunde Thrash mit einer coolen Coverversion beendet.

Mit druckvollem Sound, gelungenem Songwriting und Abwechslung hat die Band ein Album geschaffen, auf das Labels aufmerksam werden sollten.
Für alle Thrashfans ein Pflichtkauf, den man für 6 € (+2 € P&V) via Homepage tätigen kann.

www.bitterness.de


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Architects Of The Apocalypse
2. Burden Of Past
3. Eve Of Destruction
4. The Last Dance
5. Embrace The Depression
6. Beyond A Subconsious World
7. Portal Of Haunting Dreams
8. Sweet Suicide Solution
9. Twinkling Red Tears
10. Chain Of Command
11. Troops of doom
Gesamtspielzeit: 46:28

Leander
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Beitrag vom 11.10.2003
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