RAIN PAINT, KLIMT 1918 und DEINONYCHUS: drei Bands aus dem Hause My Kingdom Music, und alle drei verweisen eindeutig in die Gothic Metal-Richtung. Dass die aktuellen Veröffentlichungen dieser Acts jedoch jeweils eine eigene Sprache sprechen und dabei selbst einem in diesem Genre relativ Unbedarften wie mir einiges zu sagen haben, kann ja wohl nur für sie sprechen.
Gehen wir es also an:

KLIMT 1918 verwenden weniger harte Gitarren, gehen ihr Songwriting auch wesentlich simpler an als die anderen Bands und sind eher einem rockig angehauchten Ableger des New Romantic zuzuordnen. Sie oszillieren zwischen DEPECHE MODE, TEARS FOR FEARS und THE CURE auf der einen, ANATHEMA auf der anderen Seite.
Es wird also fleißig in die Achtziger zurückverwiesen, und ob das Hauptthema des “Pale Song” an “She’s Like The Wind” (ja, die PATRICK SWAYZE-Schnulze) angelehnt sein soll oder einfach nur zufällig so klingt, wäre interessant zu wissen.
In den Eindruck, den das Quartett vermittelt, passen dann auch französischsprachige Samples im Intro zu einem Song und Titel wie “Naif Watercolour”. Sehr empfindsam, die Burschen.

Im direkten Vergleich mit RAIN PAINT und DEINONYCHUS sind KLIMT 1918 die Impressionisten der Melancholie, und somit passt der Name auch gewissermaßen. Als Gleichnis zu “Undressed Momento” ziehe man folgende Szene heran und stelle sie sich weichgezeichnet vor: An einem wolkenverhangenen Herbsttag geht man einsam spazieren und sehnt sich in der traurig, aber doch irgendwie schönen Natur nach einem Tässchen Tee.
So was vergeht spätestens, wenn man heimkommt und Schätzchen hat schon den Kessel auf den Herd gestellt und man im Anschluss Kuscheln geht oder ein Gedicht schreibt.
Depression als Inspiration.