SERPENTIA - Dark Fields Of Pain
Label: Metal Mind Records
Es ist stets so eine Sache mit den ausländischen Bands - man kennt gerade einmal jene, die sich einen Namen machen konnten und dank einem anerkannten, aktiven Label zumindest in Genrekreisen in aller Munde sind. Es bleiben jedoch stets Bands verborgen, auch wenn sie von hochqualitativem Charakter sind - dies ist hierzulande nicht anders als zum Beispiel in Polen. Spontan fallen hier einem jeden wohl Namen wie VADER, BEHEMOTH, YATTERING oder DEVILYN ein - allesamt sehr gute Bands mit mehr oder weniger langer Szeneaktivität, eines jedoch haben alle neben ihrem Status und Bekanntheitsgrad gemeinsam: ein Label mit Namen als Rückendeckung. Nicht so der Fall bei SERPENTIA, welche sich zwar nach der Veröffentlichung der mir unbekannten Mini "...And The Angels Descended To Earth" auf Metal Mind Records einnisteten und mit "Dark Fields Of Pain" nun ihr Debüt abliefern, dennoch aber zumindest bisher weitgehend unbekannt geblieben sind, auch wenn sie vom technischen und kreativen Aspekt her mit den beiden letztgenannten Landsmännern durchaus mithalten können.
Wie die meisten ihrer polnischen Kollegen präsentieren sich auch die vier Krakauer als fähige Musiker, die aber im Gegensatz zu den jungen Wilden von DECAPITATED, YATTERING und Co. etwas eingängiger agieren und nicht durchgehend nach vorne preschen, mal auch den Fuß vom Gaspedal zu nehmen vermögen und sogar Wert auf Melodien legen. Sie wissen um die Wirkung eines Mid- oder gar Slow-Tempo-Songs bescheid, und auch, dass Geschwindigkeit und technische Überbeanspruchung nicht alles sind - im Gegensatz zu vor allem "Nihility" (DECAPITATED) bleiben hier die Stücke bereits beim ersten Durchlauf hängen und selbst einige vereinzelt eingebaute Samples stören ganz und gar nicht, im Gegenteil - erhöhen den Wiedererkennungswert immens!
Selbst Vergleiche mit späteren MORBID ANGEL sowie einigen musikalischen Parts der britischen Megaseller CRADLE OF FILTH sind nicht zu weit hergeholt, präsentiert sich "Dark Fields Of Pain" immerhin als ein mehr als nur gelungener Brückenschlag zwischen Death Metal, Black Metal sowie Dark Metal-Anleihen, auch wenn die vom Label publizierte Stilbezeichnung "Melodic Death Metal" doch zu weit geht. "Death Metal light" würde hier schon eher zutreffen, kann immerhin Schlagwerker Phoenix seine Füße und Hände nun überhaupt nicht bändigen und auch Sänger Panzerfaust weiß mit seiner variablen Stimme in jeder Tonlage pure, ungebändigte Energie zu verstreuen.
An Anhängern der polnischen Brachialsektion wird "Dark Fields Of Pain" definitiv meilenweit vorbeischrettern, all jene, die sich mit sowohl brachialer, als auch abwechslungsreicher und eingängiger Musik anfreunden können, sollten der neuen polnischen Hoffnung zumindest eine Chance geben - kleine Namen sind bekanntlich ab und an Szenegrößen wenn überhaupt um nicht viel nachstehend, und gerade SERPENTIA beweisen mit ihrem Debüt, dass Ausstrahlung, Brutalität und musikalische Perfektion nicht unbedingt in einem unverständlichen Brachialchaos enden müssen, sondern durchaus auch in einem ausgewogenen, leichter verdaulichen und vor allem musikalisch breiter gefächerten Album ihren Ausdruck finden können.

serpentia.best.net.pl


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Worst Enemy
2. Consciousness Of The Beyond
3. Waiting For A Wings
4. Hospice Of Hope
5. Charity Of Death
6. Extraterrasial Mother
7. Dark Fields Of Pain
8. Neverending Questions
9. Place Where Souls Are Dying
Gesamtspielzeit: 41:31

Macabre
Weitere Beiträge von Macabre

Weitere Beiträge über SERPENTIA

CD-Bewertung
441 Stimme(n)
Durchschnitt: 1.56
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
163 Stimme(n)
Durchschnitt: 6.28
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 03.10.2003
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: