K.A. - Close Up
Label: Eigenproduktion
1995, Paris - eine Band mit dem Namen KICKERS ASS erblickt das Licht der Welt, zelebriert vorerst Punk, tendiert aber nach der Veröffentlichung des ersten Demos "Crash Metal In Your Head" (1996) vorübergehend in Richtung Thrash Metal ("Two Faces", 1998), bevor man ab der Veröffentlichung von "Mystic Ruins" (1999) mit Brutal Metal liebäugelt. Als Begleiterscheinung zu Auftritten mit unter anderem VADER folgen "Escape From Obsessions" sowie "Obsessions" (beide 2001), welche den mittlerweile unter dem Namen K.A. agierenden Musikern einen gewissen Stellenwert in der französischen Szene sichern. Doch was ist bitte sehr "Brutal Metal"? Death Metal? Thrash Metal? Grindcore? Irgendwas dazwischen oder etwas völlig undefinierbares?
2003, Paris - K.A. veröffentlichen ihr neues Album "Close Up" und definieren mir hiermit ihre Stilbezeichnung. Frage: Kennt wer DISASTROUS MURMUR, insbesondere "Where Blood Forever Rains" und "Rhapsodies In Red"? Ja? Gut - und solltet ihr bisher noch nicht darüber informiert worden sein, die Kärntner spielen ebenfalls Brutal Metal. Sämtliche Unklarheiten restlos beseitigt, zeit für den Kern dieses Berichts, die Kritik von "Close Up".
Aufgenommen wurde das Album sowohl im April 2002 (Tracks fünf bis acht) als auch Jänner 2003 (Tracks eins bis vier), ist dennoch sowohl soundtechnisch als auch songwriterisch äußerst homogen ausgefallen und erinnert - wie bereits angesprochen - erfreulicherweise an die glorreichen Zeiten unserer heimischen Helden von DISASTROUS MURMUR; beinahe mag man glauben, ein bisher unveröffentlichtes Album der Kärntner ans Tageslicht befördert zu haben, so ähnlich scheinen sich beide Gruppen in Punkto Songwriting und -struktur, stimmlichen Besonderheiten und Produktionskriterien zu sein. Auch das französische Trio weiß, mit thrashlastigem, abgehacktem Riffing aufzuwarten, während Fronter Ashram über ein beinahe identes Organ wie Harald Bezdek verfügt und man gerade in Punkto Produktion penibel genau darauf geachtet zu haben scheint, eine Kopie der frühen Werke DISASTROUS MURMURs abzugeben.
Dennoch: "Close Up" ist kein billiger Abklatsch geworden, ein uninspiriertes Auftauen alter Ideen, sondern präsentiert sich trotz old schooligem Charakter äußerst frisch, qualitativ hochwertig und vorallem in der Gesamtbetrachtung kreativ, eigenständig und professionell. K.A. sind ohne Zweifel ein Trio mit Liebe zum Detail und zu den guten alten Zeiten, legen Wert auf noch so kleine Feinheiten im Konzept, und wissen vorallem auch mit einer grandiosen - wenn auch technisch nicht unbedingt unnachahmbaren - Leadsektion zu überzeugen. Obwohl sie sich finanziell in sämtlichen Belangen für "Close Up" verantwortlich zeigen, ist ihnen ein Album gelungen, dass sowohl in Hinsicht Produktion als auch Aufmachung - neben dem bereits ausreichend gelobten musikalischen Teil - durchaus mit Labelveröffentlichungen mithalten kann.
Wem DISASTROUS MURMUR heute ein klein wenig langweilig geworden sind und doch mit Wehmut an die alten, etwas räudigeren Zeiten zurückdenkt, und auch ein gewisses Faible für die härteren Stücke PANTERAs entwickeln kann, dürfte mit K.A. goldrichtig beraten sein - ein Album von old school-Fanatikern für ebensolche.


www.brutalka.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Our Life
2. What's Your Excuse
3. Illusion Of Life
4. Fragment Of Mind
5. F.j.f.s.
6. D.a.m.
7. Rage
8. What's...
Gesamtspielzeit: 25:32

Macabre
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Beitrag vom 03.10.2003
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