PROXONIC - EP
Label: Eigenproduktion
Kaum eine andere Band in Österreich hat derart schnell und zielstrebig an ihrer Karriere gearbeitet wie PROXONIC. Ziemlich genau vor einem Jahr wurden im Planet Music die ersten (damals noch YBC) Vorrunden bestritten und gewonnen - innerhalb kürzester Zeit multiplizierte sich die Zahl der Fans als auch die der Auftritte. Der letztendlich dritte Platz beim YBC machte Mut, und so wurde nach zwei aufgenommenen Demo-CDs, von denen die letzte Anfang dieses Jahres heraus kam, vergangenen Juni eine erste, (noch) professionellere EP in den Wiener Metamorphosis Studios eingespielt und abgemischt.

Gleich vorweg: ich bin Demo-vorbelastet. Ich habe sowohl "First Contact" als auch "Proxonette" oft genug gehört, um mich ein bisschen zu sehr an deren (von Haus aus schon sehr guten) Sound zu gewöhnen. Besonders bei härteren Nummern wie "Bitch" oder "Dead Eyes" wirkt der Gitarrensound auf der EP wesentlich "cleaner" (nicht im Sinne von unverzerrt, sondern im Sinne von weniger "rotzig") als im Vergleich zu den doch trashigeren Riffs der beiden Demos. Das soll durchaus keine Wertung sein, ist letztendlich Geschmacks- oder Gewöhnungssache (wie in meinem Fall).
Im Bereich des Gesangs toben sich sowohl Sängerin Agata hinter dem Mikrofon als auch Produzent Andreas Fennes hinter den Reglern aus. Hier wurde am meisten getrickst, die sehr gute Stimme profitiert von der qualitativeren Produktion und klingt nochmal zwei Spuren besser als auf den Demos. Sehr oft wurden Gesangsspuren übereinander gelegt, was eigentlich überall gepasst hat und nie aufgesetzt wirkte.
Die beiden neuen Tracks "Realize The End" und "Breathless" setzen den logischen Weg fort, den PROXONIC schon zu Demo-Zeiten eingeschlagen haben. War "First Contact" noch ziemlich progressiv aufgenommen (Stichwort "Changes"), so lehnte sich schon "Proxonette" eher in die Rock-Richtung. Die beiden neuen Songs gehen ebenfalls eher in die Mainstream-Rock-Richtung und sind wesentlich radiofreundlicher als eben "Bitch" oder "Changes".

Was PROXONIC mit dieser EP jedoch geschaffen hat, ist der Traum eines jeden Labels. Gefällt mir als Plattenboss die Musik, nehm' ich die CD, schick sie ins Presswerk und am nächsten Tag stehen 500.000 Exemplare in den Media Märkten dieser Welt. PROXONIC wurden mit dieser EP noch eine Spur konkurrenzfähiger und wenn ich mein Geld auf die heimische Band setzen müsste, die am ehesten etwas reißt, so wäre das nicht meine eigene, sondern PROXONIC ;)

www.proxonic.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Realize The End
2. Dead Eyes
3. Trauma (Breathless Intro)
4. Breathless
5. Bitch
6. Amsterdam
Gesamtspielzeit: 22:05

Paul
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Beitrag vom 02.10.2003
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