Hätte nicht der äußerst hilfreiche Hinweis "CD für Review! Titel auf der Rückseite" auf der Papierhülle geprangt, so wäre ich wohl ganz verloren gewesen und hätte gar nicht gewusst, was man mit einer CD machen soll, beziehungsweise wo man die Songtitel findet. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei den Herren und der Dame aus Bielefeld bedanken, von euch lernt man wirklich fürs Leben.
Ein kleines Zettelchen („Bandinfo für Review!“ – Aha, wirklich? Man lernt nie aus ...) im Inneren verrät, dass die Band im Juni 2002 gegründet wurde, was irgendwie meinen kleinen feinen Verdacht bestätigte, dass es sich hier um eine recht junge Kapelle handeln muss.
Wenngleich ich auch schon weit Schlimmeres gehört habe, so können BETRAYED BY LIFE mit ihrem Gothic Rock noch nicht so richtig überzeugen, geschweige denn begeistern. Obwohl teilweise ganz gute Ansätze vorhanden sind, lässt sich nicht leugnen, dass hier der Reifeprozess erst noch erfolgen muss. Der Sound ist, auch wenn man in Betracht zieht, dass es sich um ein selbst produziertes Demo handelt, relativ mies, was auch nicht unbedingt Pluspunkte einbringt.
Positiv überrascht war ich hingegen vom Cover, das ich natürlich ausschließlich dank eines Extra-Hinweises am Bandinfo-Zettelchen auf der Homepage fand. Obwohl etwas unscharf, ist das Bild stark und gefällt mir ehrlich gut - wenn nur die Musik ebenso zu gefallen wüsste wie das Cover ...
Der weibliche Gesang drängt alles andere in den Hintergrund und macht die Wahrnehmung der eigentlichen Musik etwas schwer, was schade ist, denn an den Stellen, an denen man außer Inga's etwas ausdrucksloser, ständig gleich bleibender Stimme noch etwas hören kann, klingts ja recht brauchbar. Gut Ding braucht ja bekanntlich Weile, wie es so schön heißt: Mit ein bisschen mehr Zeit, einer liebevolleren Produktion und etwas ausgereifteren und abwechslungsreicheren Gesangslinien könnte man hier noch ein bisschen Würze einbringen, damit der etwas fade Beigeschmack vergeht, der sich hier beim Hören breit macht.