Neues aus der Schweiz? Ist dort außer SAMAEL eigentlich je irgendetwas richtig brauchbares rausgekommen? Mit ihren Landsmännern haben GODIVA jedoch absolut nichts am Hut, hier sind vielmehr traditionellere Sachen angesagt. Aber so richtig das Rad neu erfunden haben die Schweizer nicht: “Heavy Metal Thunder” ist, wie der Name schon vermuten lässt, relativ einfallslos und hat das Ziel, das man sich wohl mit dem Titel gesteckt hat – so etwas wie eine Art von Hymne zu erschaffen – weit verfehlt. Bei „One Shot“ geht’s wieder ein bisschen härter zu Sache, und auf diese Art wissen GODIVA weit besser zu gefallen. „Cold Blood“ irritiert mich leicht, klingt es doch anfangs genau wie POISONBLACK’s „Love Infernal“, und ist auch eher ruhig und gemütlich, aber doch eher einer der schwächeren Songs. Eher mittelmäßig geht’s auch bis zum Ende durchgehend dahin, aber dann plötzlich ein kleiner Hoffnungsschimmer:
Track 10 weckt durch seinen klingenden Namen - “Bullshit Lover” – sofort meine Neugierde, rockt wie erwartet gleich ziemlich los, und ist definitiv der interessanteste Song und allgemeine Höhepunkt des ganzen Albums, hier kann man sich ein Lächeln einfach nicht verkneifen. Der Rest ist zwar recht brauchbar, allerdings zündet „Godiva“ einfach nicht wirklich, das gewisse Etwas kann man hier lange suchen, und irgendwie lässt einen der Gedanke nicht los, dass GODIVA viel mehr versuchen, wie jemand anders zu klingen, anstatt ihr eigenes Ding richtig durchzuziehen: JUDAS PRIEST heißt hier wohl das große Vorbild, dessen Einfluss sich unüberhörbar durch die ganze Scheibe zieht.