BRITNY FOX - Springhead Motorshark
Label: Spitfire Records
BRITNY FOX galten Ende der 80er in den Staaten als absolute Topstars: Eine Goldverleihung für über 500.000 verkaufte Exemplare ihres selbstbetitelten Debuts (1988) sowie Tourneen mit Szenegrößen wie ALICE COOPER und Co. sprechen wohl eine deutliche Sprache, was den Status dieser Band in diesem Zeitraum anbelangt. Bereits 1991 war dann aber wieder Schicht im Schacht, und erst jetzt reicht man (nach Veröffentlichung einer „Best of“- bzw. einer „Live“-Compilation vor wenigen Jahren) das erste Studiowerk seit 12 Jahren nach. Um ganz ehrlich zu sein, muss ich bekennen, von diesem Silberling nicht allzu viel erwartet zu haben, weil es nach dem Covermotiv und den Bandfotos zu urteilen um eine Band handeln dürfte, deren Musik wohl nicht wirklich meinem Geschmack treffen würde. Und: Der Opener „Pain“ bestätigt meine Befürchtungen durchaus: Ein dreckiger Rock `n` Roll-Song, der zwar authentisch erscheint und ordentlich rockt, aber sonst ob der fehlenden Eingängigkeit nicht sonderlich zu gefallen weiß. Alles deutete also auf ein Werk hin, mit dem ich mich weniger anfreunden werde können. Doch: Weit gefehlt! Selten ist mir ein Album untergekommen, dessen Opener das restliche Songmaterial so schlecht repräsentierte. Freilich sind BRITNY FOX strenggenommen eine Rock `n` Roll-Band, aber dennoch einer anderen Kategorie zugehörig, als es der erste Song vermuten lässt: Um den praktizierten Stil näher zu beleuchten, seien als Orientierungshilfen folgende Kategorien genannt: Melodic Rock, ev. AOR bzw. natürlich Progressive Rock/Metal. Und: Die Stücke sind durchaus als qualitative hochwertig zu sehen, was auch mit der gelungenen Gesangsarbeit von Tommy Paris bzw. natürlich dem gekonnten Gitarrenspiel von Michael K. Smith (Ex-CINDERELLA) zu tun hat, aber natürlich auch mit einem nicht wegzudiskutierenden Gespür der Herrschaften für wohlklingende, emotionale und eingängige Stücke, die aber dennoch anspruchsvoll erscheinen, erklärbar ist. Wobei hier auch nicht der Fehler gemacht wurde, sich zu verzetteln, und mit zu komplexen Arrangements die Konzentrationsfähigkeit der Fans zu überfordern. Nein, alles klingt erfreulich ausgewogen, und man nimmt es den Herren 100%ig auch ab, dass sie mit viel Herzblut bei der Sache waren und sicherlich noch sind und sich voll und ganz mit ihrer Musik identizizieren. Mit zwei gefühlvollen Balladen sorgte man zusätzlich für etwas Abwechslung, und mit „Sri Lanka“ hat man ein Stück am Start, das auch szenetypische Überlänge (> 8 Minuten) aufweist. Trotz meiner anfänglichen Bedenken ein rundum gelungenes Werk. Als zusätzlicher Bonus sind auch noch drei Livevideos enthalten. Werte Genrefans, anchecken!

www.britnyfox.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Pain
2. Freaktown
3. T.l.u.g. (For You)
4. La
5. Springhead Motorshark
6. Is It Real?
7. Coup D`etat
8. Far Enough
9. Lonely Ones
10. Memorial
11. Sri Lanka
12. Closer To Your Love (Video)
13. Long Way To Love (Video)
14. Dream On (Animated) (Video)
Gesamtspielzeit: 43:20

Hutti
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Beitrag vom 28.09.2003
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