SEVEN SERAPHIM - Believe In Angels
Label: Scarlet Records
SEVEN SERAPHIM stammen aus den USA, und drücken uns mit „Believe In Angels“ ihre erste musikalisches Visitenkarte in die Hand. Das beiliegende Bandinfo definiert die musikalische Ausrichtung der Band als „originellen Mix aus progressiven, neoklassischen Einflüssen Hard Rock- bzw. AOR-Klängen““. Nun, diese durch die Plattenfirma vorgenommene Festlegung kann ich insofern bestätigen, indem sich die Stücke in der Tat als anspruchsvoll strukturiert erweisen, und eindeutig Anleihen aus dem Bereich der Klassik zumindest stellenweise in Erscheinung treten. Andererseits ist der Begriff Hard Rock vielleicht doch ein wenig unglücklich gewählt, weil irreführend, da die Musik der Vier berechtigterweise ohne weiteres auch als Progressive/Power Metal kategorisiert werden könnte, zumal das Keyboard- und Gitarrenspiel zeitweise Verweise auf den typischen Sound von Bands wie STRATOVARIUS und Co. zulässt, und auch klare und unmissverständliche Bekenntnisse zum True Metal der 80er abgegeben werden. Mit Andrew Szcus hat man einen äußerst versierten Gitarristen an Bord, der sein beachtliches Können mittels zahlreicher Soli eindrucksvoll unter Beweis stellt. Rein auf die Spieltechnik bezogen handelt es sich hierbei hörbar um wahre Meister ihres Faches. Aber nicht nur das „handwerkliche“ Geschick, ist mitentscheidend, ob eine Platte bei den Konsumenten positive Resonanzen hervorruft oder eben nicht, sondern logischerweise auch die Klasse der Kompositionen selbst. Und: Leider erweisen sich die Songs als durchaus durchdacht und auch hörenswert, aber auf internationaler Ebene halten diese dem Vergleich mit den Stücken anderer Vertreter dieser Zunft nicht wirklich stand. Zwar hat man sich hörbar Mühe gegeben, vielschichtige, anspruchsvoll in Szene gesetzte Songs zu komponieren, die ins Ohr gehen, aber nicht immer gelingt dies so ausgezeichnet wie etwa bei „Lady Jade“, was meines Erachtens mehrere Ursachen hat. SEVEN SERAPHIM haben zwar Talent, und das betrifft natürlich auch den Prozess des Songwritings, und es finden sich zuhauf interessante Ideen auf „Believe In Angels“ wieder, von einem qualitativ schlechten Werk kann definitiv nicht die Rede sein, aber teilweise strapaziert das Organ von Frontmann Greg Hupp unnötig, vor allem wenn es in höheren Tonlagen verweilt, obwohl er ansonsten eine mehr als passable Gesangsperformance abliefert. Ein weiterer Kritikpunkt stellen die Songs selbst dar, denn diese klingen stellenweise doch etwas zu leidenschaftslos und wirken aufgesetzt, konstruiert und weniger inspiriert. Schade auch, dass manche verheißungsvoll und balladesk beginnende Nummer sich als reines (Zwischen-)Intro entpuppt. Alles ein ganz gutes Album einer hochtalentierten Kombo, das aber nicht restlos überzeugen kann. Naja, vielleicht beim nächsten Mal.....

www.scarletrecords.it


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Atmosphere Collide
2. Anastasia
3. Lady Jade
4. Song Blaque
5. Dance In The Red
6. The Discordant
7. The Rain Keeps Falling (Thru Rose Coloured Glass)
8. Cyanide By Moonlight
9. The Hand That Feeds
10. A Prayer For The Innocents
Gesamtspielzeit: 38:21

Hutti
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Beitrag vom 28.09.2003
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