THRICE - The Artist In The Ambulance
Label: Universal
Nach ihren ersten zwei Longplayern "Identity Crisis" und "The Illusion of Safety", mit denen sie weltweit hervorragende Kritiken eingefahren haben, schicken THRICE nun nach ihrem signing bei Universal ihr drittes Album "The Artist In The Ambulance" ins Rennen.

Etwas gereifter wirkt die CD im Vergleich zu IOS, das nur so vor Aggressivität strotze...viele der so charakteristischen Metalriffs erscheinen technisch ausgereifter und exakter, verlieren dabei aber ein bisschen an Spontanität. War IOS ein Rennpferd, das aus dem Stall gelassen wurde und abging wie eine Rakete, so ist "The Artist in the Ambulance" ein etwas langsamer beschleunigender, dafür später ständig mit hoher Geschwindigkeit dahinbretternder Mercedes.

Mit "All that's left", gleichzeitig erster Single-Release inklusive Video, das schon bei Heavy Rotation auf MTV2 rennt und in den Top 5 der NME Charts rangierte, wurde ein sehr melodischer Track abgeliefert, der ins Ohr geht und sehr emo-lastig wirkt. Das alles geht leider auf Kosten der Härte, auf die man offensichtlich zu Gunsten der Radiotauglichkeit bei dem Track eher verzichtet hat.
Highlight und sowas wie eine Homage an ihre ersten beiden Alben scheint das fantastische "Paper Tigers" zu sein. Das Lied hat alles, was man sich von einer technisch brillanten Emo-core Band wünschen kann. Mit seinem brutalen Gesang, einem unglaublichen Gitarrensound und druckvollen Drums wird dieser Song sicher zum Aushängeschild des Albums.

Ähnlich brilliant präsentiert sich "Blood clots and black holes", das (wiedereinmal) die unglaublichen Gitarrenfertigkeiten des Leadgitarristen Teppei Teanishi unterstreicht und in den Titeltrack des Albums, "The Artist in the Ambulance", einleitet. Hier wird wieder einmal ersichtlich, wie leicht THRICE von Hardcore/Metal- zu emo und teilweise schon fast Rock-Klängen wechseln können, ohne jemals das technisch hohe Niveau zu verlassen, auf dem sie sich seit spätestens IOS befinden.

Extra erwähnenswert wäre ausserdem der wahrscheinlich beste Drumsound (jaja Geschmackssache, trotzdem..), den ich je auf einem Album gehört habe. Aufgenommen wurde in den Bearsville Studios auf dem OCP Set von Riley Beckenridge, das (ohne Samples) einen unglaublichen Kick- und Snaredrum-Sound produziert.

Mit einem letzten Aufbäumen geht es in "The Abolition of Man", in dem sich Dustin Kensue sämtliche Seelen aus dem Leib schreit, ständig begleitet von komplexen Gitarrenklängen und teilweise im Duett mit schnellen Fours auf Snare und Kick.

Fazit: Kaufen. Von diesem Album kann man nur lernen (nicht nur als Gitarrist).

www.thrice.net


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Cold Cash And Colder Hearts
2. Under A Killing Moon
3. All That¸s Left
4. Silhouette
5. Stare At The Sun
6. Paper Tigers
7. Hoods On Peregrine
8. The Melting Point Of Wax
9. Blood Clots And Black Holes
10. The Artist In The Ambulance
11. The Abolition Of Man
12. Don't Tell And We Won't Ask
Gesamtspielzeit: 52:16

Paul
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Beitrag vom 26.09.2003
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