Beeindruckend zu sehen, was so manche Band opfert um an den großen Topf zu gelangen. Die Nu-Metal-Newcomer von FREAKHOUSE verließen sogar ihre Heimatstadt Austin, Texas um in L.A. den großen Durchbruch zu versuchen.
Die Betonung liegt auf VERSUCHEN – denn ist es höchstfraglich, ob der erste Full-Length-Silberling den gewünschten Erfolg mit sich bringen wird. "Beautiful Misery" knallt dem interessierten Hörer ein Sammelsurium aus Konservensongs an den Kopf, die allesamt schon mal da gewesen sind. FREAKHOUSE weichen keine Sekunde von gängigen und ausgelutschten Arrangements und Schemata ab, was den zehn Songs nur selten einen lichten Moment beschert. Einzig das etwas ruhigere "Liars Inc." kann, dank einer bedrohlichen Atmosphäre und einem herausstechenden Gesang, vollkommen überzeugen. Den übrigen Songs fehlt hingegenn der Biss und die Gratwanderung zwischen aggressiver Musik und "Pop" droht in eine gähnende Leere zu rutschen. Nichts desto Trotz sind bei FREAKHOUSE die Weichen in die richtige Richtung gestellt. Die Beherrschung der Instrumente braucht bei den vier "Wahlkalifornieren" nicht in Frage gestellt werden. Wenn sich bei kommenden Songwriting-Sessions jetzt noch eine gewisse Eigenständigkeit beziehungsweise Experimentierfreudigkeit abzeichnet sollte man einem Folgewerk auf jeden Fall mal ein offenes Ohr gönnen.