Erstes Lebenszeichen einer vierköpfigen Extrem Metal-Truppe aus dem Raum Kassel. Rationellerweise hat man sich dazu entschlossen einen Auftritt beim Woodstock Open Air in Ronshausen mitzuschneiden, was zwar kostengünstig erscheinen mag, letztendlich allerdings als glattes Eigentor durchgeht, denn die Tonqualität ist erwartungsgemäß unter aller Sau. Macht nix in besagtem Genre? Von wegen, die wenigen Feinheiten im eher simplen Sound des Quartetts gehen vollends unter, es bleiben undifferenzierte Songs in der Schnittmenge zwischen Black Metal und Schwedendeath. Erschwerend kommt hinzu, dass die engagierten Jungspunde live noch nicht so richtig in den Popo treten: Man lärmt durchaus tight, die Soli jedoch kommen etwas holprig rüber und Frontgrunzer Florian fehlt ebenfalls noch der letzte Rest Power und Souveränität im Umgang mit der Crowd. Mit fortschreitender Spielzeit geben TWILIGHT PROPHECIES dann mehr Gas, was nur zu begrüßen ist, da schnellere Brecher wie „No Mercy“ die für die Band fast typischen, doomigen Soli abwechslungsreicher in die Kompositionen integrieren. So etwas wie Wiedererkennungswert besitzt leider einzig „Three And A Half“, welches mit einem zwingendem Refrain, coolen Riffs und ordentlich Druck überzeugen kann, Vergleiche mit SIX FEET UNDER sind berechtigt. Guten Geschmack beweisen die Hessen anschließend mit dem Cover des MORTICIAN-Classicks „World Domination“. Sehr konsumentenfreundlich auch der Preis von undergroundtauglichen 3€, zu bestellen via dem angegeben Link. Aber hey, warum der biedere Titel „Liveattack“? "Live At The Woodstock" hört sich doch wesentlich protziger an und auch die Käuferschicht der Althippies könnte endlich vom Hartmetallgewerbe erschlossen und von THE MAMAS AND THE PAPAS erlöst werden…
www.twilightprophecies.de
Beitrag vom 17.09.2003 Zurück
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