Gut, den Nachfolger zu METALLICAs "...And Justice For All" haben ICED EARTH mit "Something Wicked This Way Comes" im Jahre 1998 herausgebracht. Wo wäre die BAND heute, wenn Herr Ulrich nach dem Black Album nicht eine unerwartete Aversion gegen die Musik mit der die Band groß geworden war entwickelt hätte? Wie würde es klingen, wenn die vier Amis die Härte von "...And Justice For All" mit der Vaiabilität des Black Albums kombiniert hätten und noch ein Stück progressiver geworden wären?
Das Ergebnis wäre wohl "Soundchaser". Die Herren Wagner, Terrana und Smolski haben mit "Soundchaser", dem 15. RAGE Album, ein Werk geschaffen, das weit mehrdimensionaler als das gebrachte Bild ist - das Bild trifft es aber schon ganz gut. Einige Parts thrashen aus den Boxen wie auf den härtesten Alben der Band und erinnern an den harten Groove von TESTAMENT. "Secrets In A Weird World" bietet den von RAGE auf "Lingua Mortis" (1996) kreiierten Sound Orchester-Metal Sound. "Flesh And Blood" könnte auf DREAM THEATERs "Images And Words" Album stehen. Generell erinnert der Sound - produziert wurde von Charlie Bauerfeind (BLIND GUARDIAN, etc) - an den des genannten DREAM THEATER Albums. Jeder Song geht als Hit durch und ebenso bewegt sich die technische Leistung im instrumentellen Bereich nahezu auf DREAM THEATER Level. Keyboards werden entgegen dem Sound der Prog Götter zwar nur sporadisch zur Untermalung eingesetzt, aber das Drumming von Mike Terrana und besonders das virtuose Gitarrespiel von Victor Smolski sind einfach top! Dazu kommt die unverwechselbare Stimme von Peavy Wagner, der mit seinem breiten stimmlichen Spektrum alle Michael Kiske Klons, die in den letzten Jahren aus dem Boden schießen wie die Pilze, aussticht – nun mit Eigenständigkeit kann man eben eher punkten!

Ich könnte jetzt auf jedes Lied eingehen, was aber nicht notwendig ist, da auf "Soundchaser" einfach alles passt: Songwriting, Darbietung und Produktion. Daher keine langen Worte mehr - "Soundchaser" ist ein klarer Pflichtkauf!