GASMAC GILMORE - Vol. 01
Label: Eigenproduktion
Man nehme einen Esslöffel Death Metal, einen Esslöffel Hardcore, 200 Gramm Elektronik, einen Schuß Cuba Libre und einen Teelöffel einer weiteren beliebigen Musikrichtung und mixe das ganze gut durch! Die erhaltene Mischung mit ein bisschen Kreativität und Pep garnieren und eiskalt servieren: Voilà, fertig ist GASMAC GILMOREs "Vol. 01"!
Anfang 2002 riefen Matthias (Vocals, Gitarre) und Max (Drums) ein Projekt namens "d-ped" ins Leben. Zu zweit mixten sie aus den verschiedensten Musikrichtungen ein Demo zusammen, für etwaige Live-Auftritte fehlte es allerdings an Personal und so wurde dieses im Laufe des Jahres sukzessive rekrutiert. Gleich zu Anfang holte man Bassisten Ronald an Bord, mit dem Max und Matthias bereits in der Band DOPED NOMAD zusammen musiziert hatten und wenig später wurden Moritz und Tatjana von der befreundeten Band MORITURUS für die Elektronik-Sektion verpflichtet. Solcherart gestärkt stellte man im Februar 2003 erstmals unter dem Namen GASMAC GILMORE im Wiener "Aera" die Livetauglichkeit der Kreationen unter Beweis. Dieser Auftritt wurde auch gleich dazu genutzt "Vol. 01" vorzustellen.
Die vier Tracks umfassende MCD beinhaltet einen erstaunlichen Stilmix, der angefangen bei den musikalischen Wurzeln der beteiligten Musiker im Death Metal- und Hardcore-Bereich, neben einer sehr präsenten elektronischen Komponente auch diverse andere Einflüsse aufweist. Zwar ist die Verwendung und Integration von Elektronik und zum Beispiel kubanischer Volksmusik in härtere Musikstile bei weitem nichts mehr neues, doch die fünf Akteure versuchen gar nicht erst Kompromisse zu machen oder Konventionen zu umgehen, sondern ersetzen bekannte Schemata einfach durch Eigenkreationen. Auf "Vol. 01" wird in sehr professioneller Manier vorexerziert, wie mühelos sich lateinamerikanische Gitarren mit Double Bass-Attacken vereinen lassen und wie einfach man doch schwere Riffs mit sehr spacig anmutenden Samples verbinden kann. Mal dienen die Keyboards als klassisches Melodie-Element, mal wird gesampled was das Zeug hält. Auch vokaltechnisch ist Varietät angesagt: Sänger Matthias lotet teils sprechend, teils singend, dann wieder in klassischer Hardcore-Manier shoutend die Längen, Breiten und Tiefen seiner Stimme sehr überzeugend aus. Die Gitarren und der Bass kommunizieren sehr harmonisch mit den Elektronik-Komponenten der Tracks, während die Drums den nötigen Rhythmus und Drive liefern.
Obwohl eine Eigenproduktion, kommt GASMAC GILMOREs erster Wurf ausgeprochen professionell daher und kann ohne Probleme mit Labelproduktionen mithalten. Trotz der teilweise sehr präsenten Elektronik gehen die "konventionellen" Instrumente nicht unter und lassen sich auch untereinander zu jeder Zeit problemlos auseinanderdividieren. Auch die Stimme wirkt gut in die Musik eingebettet und so ergibt die Produktion ein sehr stimmiges Gesamtbild.
Alles in allem ein sehr ungewöhnliches Erstlingswerk einer doch noch sehr jungen Band, der man allerdings anmerkt, dass alle Beteiligten bereits einiges an musikalischer Erfahrung mit- und einbringen. Wer sich um Konventionen also wenig schert und auch mit elektronischer Musik im Allgemeinen kein Problem hat, dem sei "Vol. 01" wärmstens empfohlen!

www.gasmac-gilmore.cjb.net


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Espania Death
2. Straight Into My Face
3. Fish And Trees
4. Diamond Bay
Gesamtspielzeit: 15:47

Christoph
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Beitrag vom 13.09.2003
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