GARDEN OF DELIGHT - Apocyphal II - The Faithful
Label: Trisol
GARDEN OF DELIGHT, eine der bekanntesten deutschen Gothic-Bands, existieren schon seit 1990, gegründet mit einem Plan, in sieben Jahren sieben Alben mit jeweils sieben Songs zu veröffentlichen. 1997 folgte also Streich sieben, samt Verabschiedungssong und Konzert. Doch nach der Trennung staute sich Unzufriedenheit an und so überlegte man sich doch eine Reunion.
"Apycyphall II - The Faithful" - ihre alten Werke sind mir leider nicht bekannt - wirkt äußerst kalt und ungeschliffen, besonders von den Drums her, was nicht unbedingt am Genre (ist bei anderen Bands nicht so), sondern an der Band selber liegen mag. Vom Gesang her erinnert mich das ganze an MOONSPELL, eventuell auch an TYPE O NEGATIVE, wobei die Gitarren weniger wuchtig Gestalt annehmen. Gothicrock wird von Elektrodrumloops untermalt, die Gitarren fallen soundmäßig schon stonerrockartig aus, a la QUEENS OF THE STONE AGE. Nach einigen kalten Klangpassagen werden bei "Afterlife" erstmals ruhigere Töne angeschlagen, wobei dennoch von Drums und Bass diese gewisse Kälte ausgestrahlt wird, von der Produktion her, vom Sound, die bei Bands wie MY INSANITY, LOVE LIKE BLOOD und Konsorten nicht so ausfällt. Die Musik ist zwar ganz ok, reißt mich aber nicht besonders mit, noch geht sie besonders nahe, was auch am Sound liegt (die Gitarren kratzen fürchterlich, ohne Druck zu erzeugen, die Snare klingt blechern, jedoch nicht so schlimm wie die des neuen METALLICA-Albums), mit dem ich mich nicht wirklich anfreunden will, was sonst so gut wie nie der Fall ist. Dadurch wirken die Songs kalt und oberflächlich, lassen keine Emotionen aufkommen. Kälte an sich ist ja nichts Schlechtes und bei Genrebands durchaus zu finden und auch wüschenswert, aber jedenfalls zünden GARDEN OF DELIGHT nicht so, wie sie sollten und könnten.
Auch der achte Track, ein fast zwölfminütges Werk, geht zwar wegen der Länge nach und nach ins Ohr, haut mich aber auch nicht vom Hocker. Erst der finale Track fängt endlich an, zu gefallen, baut sich in die Gehörgänge ein, ohne unangenehm zu wirken. Er "wirkte" sozusagen, die Musik gebinnt durch ihn zu wirken, ich höre nach mal weiter vorne in das Album rein und siehe da - der Sound und die Musik sind zwar noch die selben, entfalten sich aber besser. Wahrscheinlich musste ich mich einfach an das Gesicht der "Apocryphal II - The Faithul" gewöhnen und sie hat schon ihren Glanz.

Zusammenfassend handelt es sich bei der neuen Scheibe von GARDEN OF DELIGHT um ein durchaus hörenswertes Werk, das mich aber nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen lässt und so nicht schlecht ist, aber auch kein Hightlight...

www.garden-of-delight.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Infernal Psalms
2. Levitation
3. Angelwhore
4. Afterlife
5. Wintercoffin
6. Pentagrams Burning
7. Angelwhore (Epilog)
8. Deeper We Fall
Gesamtspielzeit: 50:05

Leander
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Beitrag vom 11.09.2003
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