MICHAEL SEMBELLO - The Lost Years
Label: Frontiers Records / Edel
"The Lost Years" - klingt dramatisch, ist es aber nicht, da es sich hierbei lediglich um eine Zusammenstellung der größten Hits - man mag beinahe sagen: Schlager - jenes Mannes handelt, welcher sich vorallem mit dem Ohrwurm "Maniac" aus dem Film "Flashdance" einen Namen gemacht hat: Michael Sembello.
Heerscharen tanzwütiger Teenies holten sich hierbei einen dauernden Bandscheibenschaden, und einen nicht viel minderen Schaden hinterließen seine Kreationen zu "Gremlins", "Cocoon", "Salsa" und vielen, vielen mehr - seine musikalischen Kooperationen reichten von Stanley Clarke bis hin zu Donna Summer, und auch auf dem aktuellen Album findet man mit Jazz-Legende Vinnie Colaiuta eine Größe des Musikbusiness.
Dennoch: Zuviel darf man sich von "The Lost Years" nicht erwarten, außer, man bezeichnet sich selbst als junggebliebener "Flashdance"- und Giorgio Moroder-Fan, der mit kommerziell angehauchten, poppigen Rock Balladen etwas anfangen kann. Aber auch dann ist Vorsicht angesagt, denn bei aller Ausstrahlung des oben angesprochenen Hits, präsentiert sich "The Lost Years" nicht nur überraschungsarm, schnulzig und vorallem ohne wirklichen Höhepunkt. Derartiger Rock mag zwar nicht meine Kragenweite sein, aber selbst bei aller Objektivität muss ich doch sagen, dass man sich zwar jeden Song zu Gemüte führen kann, diese aber schnellstens wieder vergessen wird - selbst der Neuafnahme von "Maniac" fehlt einfach das gewisse Etwas, wirkt im Vergleich zur Urversion, welche sich nach dem hierauf dargebotenen romantischen Klammertänzchen als Meilenstein in der Musikgeschichte offeriert, wie ein Totalausfall.
Michael Sembello eine etwas rockigere Version von Enrique Iglesias? "The Lost Years" weiß keine Gegenargumente zu bringen - ebenso dünne Balladen, mit Keyboard pompös aufgemotzt wirken wie einschläfernde Weichspüler, insbesondere der "Latino-Schluchzer"-Touch der Neuaufname von "Maniac" schreit geradezu nach Blasphemie.
Anbetrachts einer Produktion, welche aus den Achtzigern stammen könnte und mit halligem Disco Geballere seitens Vinnie Colaiuta angereichert wurde, kann man einfach nur seinen Kopf schütteln - aber wie schon so oft gesagt: Oft spricht bereits das Covermotiv Bände...

www.michaelsembello.com


0.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Love Doesn't Live Here Anymore
2. Tear Down The Walls
3. The Winter Of Our Love
4. Black Rain
5. Heavy Weather
6. One Planet One People
7. Maniac
8. The Life Of My Broken Heart
9. Where Are We Now
10. Rub The Stone
11. Voodoo
12. What You Really Want
13. Burn It Up
Gesamtspielzeit: 65:54

Macabre
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Beitrag vom 10.09.2003
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