Es mag ein persönliches Armutszeugnis sein, doch muss ich Wolfram Küper vom Rock Hard bezüglich der neuen ENCHANT in jeder Hinsicht Recht geben: „ … [die Jungs] stagnieren […] auf hohem Niveau “. Insofern darf meine letztjährige Rezi zum Vorgänger
„Blink Of An Eye“ bedenkenlos auch auf „Tug Of War“ Anwendung finden, da das Quintett aus San Francisco sein (Erfolgs-)Rezept nicht variiert hat: Gleiche Anzahl an Songs mit beinah identischer Gesamtdauer und erneut hebt sich lediglich das überlange Instrumental („Progtology“) aus der Masse gleichförmiger, dennoch genialer Kompositionen hervor und repräsentiert somit das Mindestmaß an stilistischer Abwechslung zu dem ENCHANT derzeit fähig sind. Ungeachtet dessen stehen auf der Habenseite der ENCHANT-Bilanz nach wie vor die schönen Gesangslinien des Ted Leonard, die virtuosen Alex Lifeson-Gedenksoli von Doug Ott, heuer zugunsten der Keys etwas reduziert und einfach absolut fesselnde Songs, insbesondere der Opener „Sinking Sand“ ist göttlich. Dazu kommt ein schickes Cover voller Anspielungen auf frühere Artworks. Kenner und Genießer seien auf die gewohnt fette Special Edition verwiesen, die bei Inside Out inzwischen löblicherweise zum Standard geworden ist.