SHOTGUN WEDDING - Emotional Poverty
Label: Eigenproduktion
Rund zwei Jahre nach der Veröffentlichung der letzten Demo-CD „Cross My Way“ geben die Trauner SHOTGUN WEDDING, die kürzlich einen neuen Bassisten in die Band integrierten, ein weiteres kräftiges Lebenszeichen der musikalischen Art von sich. „Emotional Poverty“ enthält zum einen zwei brandneue Studiotracks und zum anderen zwei Livetracks, die bei einer Darbietung der Band im Juni letzten Jahres in der Spinnerei Traun aufgenommen wurden. Und: Schon der 1. Song, das Titelstück rockt ordentlich dahin, und wurde mit jeder Menge Groove sowie zweistimmiger Gesangarbeit bestückt und weist – untypisch für neuere Kompositionen SHOTGUN WEDDINGs – weniger melodische Momente auf, sondern glänzt vielmehr durch gnadenlose Riffgewitter, treibenden Rhythmen und kompromissloser Heavyness. Das 2. Stück, das auf den Namen „True Lies“ hört, ist Kennern wohl schon von Gigs der Band ein Begriff, und kann getrost als einer der absoluten Highlights der gesamten Songpalette aus dem Hause SHOTGUN WEDDING genannt werden. Ein melodischer, vielschichtig gestaltetes Songjuwel, das durch solide Gitarrenarbeit ,hörenswerten Melodien und ebenso durch jeden Menge Grooveanteile besticht. In ein ähnliche Kerbe schlagen die restlichen beiden Nummern, nämlich „Is It Fair“ und „All These Words“, was eben bedeutet, dass die Anteile von melodiösen und heftigen, schwungvollen Passagen sehr ausgewogen erscheinen, und nicht wenige Ohrwurmmelodien in die Stücke eingeflochten wurden. Auch die Gesangsleistung von Frontmann Mario, die stellenweise ein wenig an James Hetfield erinnert, weist insofern zu gefallen, da er sein Organ sehr variabel einzusetzen vermag, und somit einen wertvollen Beitrag abliefert, dass die Stücke des Quartetts einen solch guten Eindruck hinterlassen. Schwierigkeiten bereitet mir hingegen, für den Sound des Quartetts eine passende Stilschublade zu finden, da freilich auch großen Wert auf Eigenständigkeit, Wiedererkennungswert und Authentizität gelegt wird. Am ehesten passend erscheint mir wohl der Übergriff Crossover zu sein , da es freilich kein leichtes Unterfangen darstellt, die stilistische Brandbreite von SHOTGUN WEDDING näher zu beleuchten, und die Stilbeschreibungen New/Alternative Metal zwar stellenweise angebracht erscheinen, aber dennoch eher irreführend wirken könnten, da SHOTGUN WEDDING ihre Inspirationen auch aus ganz anderen Ecken des Musikuniversums beziehen. Resümee: Gegenüber dem Vorgängerwerk „Cross My Way“ ist ein klare Steigerung qualitativer Natur sowie ein Tendenz zu facettenreicheren, kompakteren, aber auch eingängigeren Stücken zu bemerken, und diesen kann ohne Wenn und Aber Klasse bescheinigt werden.

www.shotgun-wedding.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Emotional Poverty
2. True Lies
3. Is It Fair
4. All These Words
Gesamtspielzeit: 22:00

Hutti
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Beitrag vom 28.08.2003
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