LEGACY OF HATE - Seeds Of A Future Bizarre
Label: Ixthuluh / Hbn Music
Das Quintett aus Linz, welches auf den einladenen Namen LEGACY OF HATE hört, war in der Vergangenheit stets ein Garant für herausragende Veröffentlichungen - insbesondere der Vorgänger "The Killing" präsentierte sich als ein in allen Belangen professionell dargebrachtes Konkurrenzprodukt zu BOLT THROWER, BLOODBATH und Co., keine Wünsche blieben somit offen. Dennoch: Es wäre doch sehr verwunderlich gewesen, wenn die Oberösterreicher - stets offen für Weiterentwicklungen - nun mit der dritten Veröffentlichung auf der Stelle treten würden, oder gar einen Schritt zurück gemacht hätten, und nicht noch eine Schaufel nachgelegt hätten.
Allein die Aufmachung von "Seeds Of A Future Bizarre" verspricht schon äußerste Professionalität, welche auch im musikalischen (und wohl wichtigeren) Part Halt findet; LEGACY OF HATE setzen nachwievor auf grooveorientierte Midtempo-Parts, welche diesmal im größeren Rahmen als zuvor von verspielten, melancholischen Akustikpassagen aufgelockert werden und auf "Seeds Of A Future Bizarre" somit ein hervorragendes Wechselspiel zwischen Melancholie, Depression sowie schierem Hass und Wut vermitteln. Das Quintett schafft es durchwegs, gekonnt zwischen den verschiedensten Gefühlsebenen zu pendeln, setzt Aggression, Wut und Frust ebenso passend akustisch um, wie Demotivation und Depression, bis hin zur unkontrollierten Rage - und das gefühlsecht fließend, ohne Vorbereitung aber durchaus realistisch.
Auch wenn LEGACY OF HATE definitiv nicht zu jenen Partien gehören, die sich technische Überverausgabung als Prämisse gesetzt haben, so muss man ihnen zumindest attestieren, dass sie mit Intelligenz und Einfallsreichtum an die Sache heranzugehen wissen, und somit - im Gegensatz zu jenen Bands, die mit ihren Texten eine Geschichte zu erzählen streben - sowohl musikalisch als auch textlich ihre Gedanken treffend umzusetzen wissen. Insbesondere der melodieführende Part auf "Seeds Of A Future Bizarre" trägt neben der ausdrucksstarken Stimme Simons dazu bei, dass sich hierauf neben der optischen und akustischen Ebene auch noch die der Gefühle und Emotionen öffnet und man sich somit in eine andere Welt hineinversetzt fühlt, diese zeitweise sogar realistischer wahrnehmen kann - beinahe muss! -, als die tatsächliche Umgebung.
Ich habe bisher stets einen großen Umweg um melancholischen Todmetal gemacht, da dieser oft in Kitsch ausgeartet ist - nicht so bei LEGACY OF HATE. Der Fünfer versteht sein Handwerk durchaus und klingt weniger nach einer weiteren, a-typischen Death Metal-Combo, sondern vielmehr nach einem willensstarken Ungeheuer, das stets seine eigenen Bahnen pflügt.
Produziert wurde "Seeds Of A Future Bizarre" übrigens von Boban Milunovic, welcher sich in der Vergangenheit unter anderem für Produktionen von GRAVEWORM und BELPHEGOR verantwortlich zeigte - und mit einem derart erfahrenem Mann hinterm Mischpult kann man sich auch nur eine passende Umsetzung des hervorragenden Materials erwarten, da macht auch das aktuelle Album der Linzer keine Ausnahme.
LEGACY OF HATE sind anders, und genau deswegen stechen gerade sie als eine der wenigen aus der heimischen Szene heraus - mit "Seeds Of A Future Bizarre" noch eindrucksvoller, eigenständiger und willensstärker als bisher.

www.legacyofhate.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Wardance
2. Storms Of Darkness
3. Prophets Of Deceit
4. The Serpent King
5. Psychotic Mania
6. Bestial Masses
7. Walking Undead
8. Terminus
Gesamtspielzeit: 37:57

Macabre
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Beitrag vom 26.08.2003
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