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RICOCHETS - The Ghost Of Our Love
Label: White Jazz / Sony |
Erneut Softrock, der hier allein der Vollständigkeit halber Erwähnung finden soll: Obwohl das Cover und somit der erste Eindruck schlimmstes befürchten lassen (ein Promopic von JOUNREY aus ihrer schwulsten Phase?), bestehen die RICOCHETS nicht aus balladengeilen Achtzigerrelikten, die es noch mal wissen wollen, sondern aus drei recht jungen, norwegischen Musikern, welche bei der Verarbeitung ihrer Einflüsse erfrischend vielfältig vorgehen, nicht zuletzt auch instrumental, indem sie eine angestaubte Hammond, ein Piano und Steelguitars en masse verwenden. So klingt der Opener und Titeltrack wie eine gleichberechtigte Mischung aus uralten BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN, „Nobody Around“ atmet den Spirit der DOORS, während „Come Around Over“ mit der Hippie-Attitüde von IRON BUTTERFLY aus den Boxen wabbert. Überhaupt setzt die Produktion die Retro-Kompositionen des Trios sehr authentisch in Szene, soll heißen der analoge, organische Klang tönt tatsächlich nach Vinyl, kein Scheiß! „Pick Up The Phone“ orientiert sich mehr an britischen Sounds a la SUPERGRASS, „I Know You’re Gonna Leave Me Baby” geht sogar noch einen Schritt weiter, indem es den allmächtigen BEATLES nacheifert, „Red Lights“ hingegen ist zu offensichtlich an SIMON & GARFUNKEL angelehnt. Egal, denn ab „Depressive Side Of Town“ kommt die Steelguitar richtig geil zur Geltung und man schwelgt in NEIL YOUNG-artigen Folksounds. Somit grasen die RICOCHETS im Laufe des Albums den nordamerikanischen Kontinent gewissermaßen musikalisch von Nord nach Süd ab und landen mit den Rausschmeißern „Bad Shape“ und „Guess It’s Time“ schließlich bei lupenreinem Hillbilly-Rock.
www.ricochets.net
Beitrag vom 17.08.2003 Zurück
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