MÖRK GRYNING - Pieces Of Primal Expressionism
Label: No Fashion Records
Mit ihrem nunmehr vierten Album empfiehlt sich das schwedische Trio MÖRK GRYNING endgültig, den verwaisten Thron des EMPERORs zu besetzten. Seit der letzten SATYRICON ist mir kein Black Metal-Album zu Ohren gekommen, das atmosphärisch so stimmig und textlich sowie kompositorisch derart ausgereift ist, hier wurde einfach alles richtig gemacht. Konzeptionell bewegen sich MÖRK GRYNING auf den Spuren besagter norwegischer Referenzen, da man sich inhaltlich immer mehr vom Satanismus entfernt und zunehmend musikalische Wagnisse eingeht ohne allzu viel an Härte oder Durchschlagskraft zu verlieren, was sich am Einsatz cleaner Vocalparts und teilweise unkonventioneller Instrumentierung belegen lässt, woran der neue Keyboarder Aeon nicht unwesentlich beiträgt. Die dem Black Metal zur Verfügung stehenden Stilmittel werden kongenial mit langen Instrumentalpassagen kombiniert, woraus acht edle Songs resultieren, die zwar nie unter fünf Minuten ins Ziel kommen, dabei allerdings nicht eine Sekunde langweilen; Füllmaterial ist erst recht nicht auszumachen. Insgesamt wirken die Songs etwas schlüssiger als die letzten Werke des Kaisers, lassen dabei jedoch die ungezügelte Virtuosität eines Ihsahn vermissen, soll heißen MÖRK GRYNING repräsentieren quasi eine stilistisch gemäßigte Version von EMPEROR, allerdings eine unbestritten würdige! Für die Produktion solch beinah avantgardistischer Sounds kommt natürlich nur ein Meister des Fachs in Frage, welcher in Daniel Bergstrand und seinem Dug Out Studio gefunden wurde, womit über die klanglichen Qualitäten der „Pieces Of Primal Expressionism“ alles gesagt sein dürfte. Zur Höchstnote reicht es deswegen nicht ganz, da man sich jeweils ein Mal zu sehr bei den Vorbildern bedient („Perpetual Dissolution“ und „The Worm“ wären dennoch Highlights auf den entsprechenden EMPEROR- und SATYRICON-Scheiben…).

Fazit: Jeder Freund technisch anspruchvollen, dabei originären und unkommerziellen nordischen Black Metals kann bedenkenlos zugreifen.

www.mork-gryning.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Sleeping Star
2. The Cradle Of Civilisation
3. Perpetual Dissolution
4. Our Urn
5. An Old Man’s Laament
6. The Worm
7. Fragments And Pieces
8. On The Verge Of Prime Divinity
Gesamtspielzeit: 51:18

Tobias
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Beitrag vom 17.08.2003
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