PROSTITUTE DISFIGUREMENT - Deeds Of Derangement
Label: Morbid Records
PROSTITUE DISFIGUREMENT wurden im November 2000 unter dem Namen DISFIGURE gegründet und entstanden als quasi-Ausgleich zu ABHORRENCE (NL, nicht BRA), welche für Vocalisten Niels zu wenig grindlastig waren. Aus dem Spaßprojekt, an dem sich unter anderem auch Bandkollege Roel (Gitarre) beteiligte, wurde jedoch ernst, als das bereits kurz nach der Zusammenrottung aufgenommene 5-Track Demo bei Dismemberment Records Wirkung zeigte, und das Quartett binnen kürzester Zeit bereits einen Deal vorzuweisen hatte. Dem folgte das Debüt "Embalmed Madness", welches trotz - oder vielleicht gerade wegen - des abstoßenden Covermotivs Aufmerksamkeit erregte und somit dank hervorragender Kritiken in unterem anderem Aardschok und Legacy sowie geringer Auflagezahl bereits nach wenigen Monaten restlos ausverkauft war. Die nachfolgenden Auftritte waren nicht minder erfolgreich, sodass man sich aufgrund steigender Popularität schließlich gezwungen sah, der Einfachheit halber einen Fellschinder aus Fleisch und Blut anzuheuern, welchen man auch in Eric (ex-DESTROYER 666, INHUME und SINISTER) fand. Auch suchte die Band nach einem Label, das ihrer stetig steigenden Popularität gewachsen war und entschied sich - nachdem Verhandlungen mit Unique Leader ins Leere führten - für Morbid Records, welches sich (zumindest finanziell) für den derben Nachschlag namens "Deeds Of Derangement" verantwortlich zeichnet.
Extrem, krank, schonungslos und brachial war bereits das Debüt - dennoch durchaus steigerungsfähig, wie "Deeds Of Derangement" zeigt; Allein der positive Aspekt eines menschlichen Drummers wirkte sich auf das Zweitwerk aus, so klingt jenes trotz Agieren in obersten Geschwindigkeitsregionen weniger klinisch-mechanisch als "Embalmed Madness", und man war zudem auch erstmals fähig, als komplette Band zusammenzuarbeiten und homogeneres Material zu schreiben.
Klang das Debüt noch nach einer derben Version von "Youth Against Christ" (ALTAR), ähnelten sich immerhin insbesondere Produktion und Stimmen sehr, befindet sich "Deeds Of Derangement" hingegen auf einem komplett anderen Level: Brachialere, tiefere Vocals, wirrste Gitarrenorgien, kompromisslose Schädelspaltereien bei der Rhythmussektion - und vorallem mehr Abwechslung auf der einen Seite, weniger Primitivität in Punkto Aufmachung und lyrischer Untermalung auf der anderen.
Die Niederländer sind mittlerweile eindeutig gereift und fähig, der Kollegschaft von SEVERE TORTURE, DISAVOWED, PYAEMIA und DISGORGE das Fürchten zu lehren, wobei jene mittlerweile genau den Fehler begehen, der sich damals auch auf "Embalmed Madness" eingeschlichen hat: Brachialität ohne Rücksicht auf Abwechslung und Harmonielehre. PROSTITUTE DISFIGUREMENT hingegen haben brav bei CANNIBAL CORPSE die Schulbank gedrückt und wissen, dass ein gut gespieltes Solo auch im Death Metal seinen Platz hat, sowie dass divergierende Songstrukturen stimmungsvoller sein können, als eintöniges Gebretter im sechzehntel Takt.
Unterstützt durch eine Produktion, welche irgendwo zwischen "The Bleeding" (CANNIBAL CORPSE) und "Aggressive Measures" (SINISTER) liegt, sowie einer tadellosen Aufmachung - welche übrigens (als kleiner Wink in Richtung Label) auch Picture Vinyl-Qualitäten hätte - hat das niederländische Quintett nicht nur einen würdigen Nachfolger zum Debüt vorzuweisen, sondern eine immense Qualitätssteigerung in allen Bereichen - kompromisslos und brachial, aber dennoch mit Hirn (auf kleiner Flamme geröstet, mit einem Schuss Chianti abgeschmeckt...).

www.aufderaxe.nl/prostitute


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Insides To Expose
2. Swollen
3. Deformed Slut
4. Postmortal Deviginzed
5. Deeds Of Derangement
6. She's Not Coming Home Tonight
7. Repulsive To Kill
8. G-b Masscare
9. Cum Covered Stabwounds
10. Screaming In Agony
11. Skinned & Sodomized
Gesamtspielzeit: 32:17

Macabre
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Beitrag vom 16.08.2003
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