Bei manchen Bands weiß man von vornherein nicht, wie man dran ist. Das Intro entpuppt sich im Gegensatz zur restlichen Musik zum nicht stilgetreuen Außenseiter. IN THE NURSERY fügen sich in diese Reihe mit ihrem Werk „Praxis“ nahtlos ein. Die Scheibe beginnt mit einem orchestralen Intro und lässt auf weitere Melodien in dieser Machart hoffen. Falsch gedacht. Was sich ab dem zweiten Lied schon gleich heraus stellt. Experimentell und atmosphärisch offenbart die Band einen androgynen Klangteppich, der den Hörer auf eine melancholische Reise mitnimmt. IN THE NURSERY belassen es auf fast komplett elektronisch gestützter Musik, mitgetragen von Flöten und Oboen. Der sowohl weibliche als auch männliche Gesang ist ausgewogen und betont ruhig gehalten. Mit „Ethics of Belief“ befindet sich auf „Praxis“ das beste Stück der Scheibe. Es hat mit seinem eingängig groovigen Charakter schon fast Hitqualitäten. Das Album reiht sich in die schier endlose Arbeit von IN THE NURSERY ein. Seit 1983 treibt die Band ihr Unwesen und weiß immer wieder, wie sie überzeugen kann. Fans der ruhigeren Ethno-Klänge ist das Album zu empfehlen.