ASESINO wird euch wahrscheinlich kein Begriff sein. STATIC-X und FEAR FACTORY eher schon. Was haben diese zwei Bands mit dem Mörder aus Mexico gemeinsam?
Ganz einfach der Gitarrero Dino Cazares und der Hombre de Bateria Raymond Herrera (beide FEAR FACTORY) sowie Toni Campos (STATIC-X), der in die Bass-Saiten greift und ins Mikro schreit, bilden diese Band.
Natürlich nicht mit ihren bürgerlichen Namen, sondern mit Spitznamen wie man es schon vom anderen Mexico Grind-Projekt der FEAR FACTORY-Herrschaften – BRUJERIA – gewohnt ist.
Asesino an der Gitarre, Grenudo – Drums und Maltido-X Bass und Vocals.
Bereits im Jahre 2002 wurde dieses Album veröffentlich, nur irgendwie ist mir dieser Veröffentlichungstermin entgangen und so bestellte ich diese CD erst vor kurzem direkt beim Label von ASESINO/BRUJERIA, dessen Boss übrigens Bill Gould (Ex- FAITH NO MORE, BRUJERIA) ist.
Wie zu erwarten, geht es bei ASESINO auch um diverse Mordgeschichten um und in Mexico, die natürlich in espanol erzählt und durch diverse Samples ergänzt werden.
Wer FEAR FACTORYs Debutalbum „Soul of a new machine“ kennt, wird auch ungefähr wissen, was ihn hier musikalisch erwartet. Killer-Maschinen-Riffs, fette Grooves, Stakkato Riffs, unerwartete Breaks, ein Monster am Drumhocker, das etliche Drumsticks binnen Minuten in Holzspäne verwandelt, wobei man nicht genau weiß, über wie viele Hände dieser Drummer verfügt, so schnell wie er spielt.
Gnadenlos wie immer: keine Soli oder sonstigen Spielereien, voll in die Fresse – von 0 auf 100 in einer Sekunde, da kann es schon mal vorkommen, dass man seine Eingeweide nicht mehr spürt.
Etwas moderner als das FEAR FACTORY-Debüt, denn Schwergewicht Dino hat über die Jahre gelernt mit etwas mehr Sounds und Effekten umzugehen und noch ordentlich viele mitreißende Grooves dazugepackt. Musikalisch ist dieses Album die geschliffene Variante des Rohdiamanten aus dem Jahre 1992 der unter der Flagge von FF das Licht der Welt erblickte.
Auch Maltido-X leistet ein ganzes Stück Arbeit. Bei STATIC-X eher unauffällig, bei ASESINO umso mehr präsent, grunzt er seine Parts runter, als hätte er schon sein ganzes Leben nichts anderes gemacht. Nicht nur Grunzen, sondern auch hohes Kreischen gehört zu seinem Gesangsrepertoir. Gekonnt setzt er diese Mischung in den Songs ein und steigert somit die Dynamik um einen weiteren Faktor.
Anspieltipps: der Kracher „Asesino“ der auch weiter unten als MP3-File zum Download zur Verfügung steht, „Despedazando muertos“, „Amor marrano“ um einige zu erwähnen, denn eigentlich sind alle Songs auf diesem Album von höchster Güte.
Fazit: Wem FEAR FACTORY zuletzt zu „Kommerz“ war und BRUJERIA zu langweilig und lahm ist mit ASESINO bestens bedient.
Als Bonus ist das Video zu „Asesino“ sowie Ausschnitte aus dem mexikanischen Fernsehen die sich mit „musica satanica“ und schlimmen Fingern wie BRUJERIA befassen, beigepackt.
Die CD kann man direkt beim Label www.koolarrow.com zu einem fairen Preis bestellen.