Nach den letzten beiden Alben „Geek“ und „Dysfunctions & Drones“ war wohl eine neue FETISH69 Linie definiert. Das aktuelle Album „Atomized“ hatte somit wohl den Vorteil das ungefähr das drauf ist, was man sich nun aus diesen Vorgängern ausrechnen konnte: Bittere Elektronik, nicht wirklich zum freudigen mitschunkeln anregend. Die Fetish – Army geht auf den 11 Tracks verschiedenste Wege in Richtung Düsterkeit. Egal ob dieser Weg nun über die Jazz-Lounge („Strain“), lockeren Industrial („All That Sex“) oder wie auf der ersten Single Auskopplung „Cocoon“ mit der bottleneck Gitarre geht. „Gusto – Stückerl“ auf diesem Album ist meiner Meinung nach das 6:54min lange „Detox“. Schleppende Beats geben sich hier die Hand mit ebenso zähen bass-lines, diffusen drums und, doch ja, Christian „Fetish“ Fuchs scheint tatsächlich schon fast zu singen. Während dieses tracks ist man wohl zu allem im Stande...und kann dazu ganz lässig mit 70 bpm’s kopfnicken.

„Atomized“ wirkt durchaus verstörend. Stücke wie eben „Detox“ oder auch „Cancer Days“ entbehren nicht einer gewissen Gewalt. Stücke wie „Bodycontrol“ kommen, nicht wirklich als Kontrast, aber doch fast entspannend an. Beim Schlussstück „We Are All Prostitutes“ hätte statt Christian „Fetish“ auch Düstergrossmeister TRICKY himself singen können. Muss wohl die Kombination aus den flotten Krach-beats zusammen mit den kurzen Gitarrensoli samples sein, die mich zu diesem Vergleich bringen.

Tja, „Atomized“ ist ein guter Wurf. Stimmung drücken binnen kürzester Zeit ist garantiert. Ein bisschen mehr sickness darf es beim nächsten Album aber bitte trotzdem sein...
Bleibt mir nur noch, Euch mit diesem Album „viel Spass“ zu wünschen.