TOMORROW'S EVE wurde 1998 in Idar-Oberstein, Deutschland, gegründet. Schon das 2000 erschienene Debut "The Unexpected Word" sorgte in Progressive Metalkreisen für Aufsehen, nun setzen sie mit "Mirror of Creation" zum nächsten Schritt an. Konzeptmäßig behandelt das Album ein Experiment, indem isoliert genmanipulierte Embryos herangezüchtet werden, die - alle gleich - in einer extra für sie kreierten Welt leben. Aber ist sowas möglich? Oder setzt sich doch Individualität durch? Werden die Kinder nicht eines Tages Fragen stellen, wie "Wer bin ich?", "Woher komme ich?" Ein optimierter Junge schaut in den "Mirror of Creation"...
Soviel zum Background...
Musikalisch sind TOMORROW'S EVE dem Progressive Metal zuzuordnen, zwar habe ich mit dieser Richtung nicht sooo viel Erfahrung, aber man hört schnell heraus, dass viel Wert auf Technik, Verspieltheit und Frische gelegt wird. Dabei werden die Vocals von Rouven Bitz meist von Stakkatoriffing Rainger Grunds untermalt, René Müller ist für den Bass zuständig. Die Keys von Oliver Schwickert varieren zwischen in den Hintergrund gemischter Begleitung und symphonischen Arrangements, die auch mal an THERION erinnern. Oliver Jungmann hinterm Schlagzeug sorgt noch mal für einen gehörigen Schub Abwechslung und Technik - es gibt keine richtigen schnellen Teile, aber seine technische Versiertheit und Double-bass-Variationen sind alles andere als von schlechten Eltern. Die Scheibe vereint Anspruch und Spaß, sie eignet sich hervorragend zum Nebenbeihören an einem Grillabend, aber auch zum Abrocken. Die Kompositionen sind auf alle Fälle auf einem hohen Niveau, das die meisten Bands nicht erreichen...aber bei der Musikrichtung ist es auch irgendwie logisch, dass man sich nicht auf monotonens Drei-Chord-Geschrubbe limitiert.

Im Großen und Ganzen eine wirklich gelungene Scheibe, die Fans von Progressive Metal unbedingt ein Ohr leihen sollten!