Ich hatte bereits im Mai dieses Jahr die Ehre, die Vorab-Single zu dem mir
nun vorliegenden sechsten Album der norwegischen Band BEYOND DAWN zu reviewen.
Nochmals zur Erinnerung: BEYOND DAWN bezeichnen ihren Stil als "Art Core"
oder "Lounge Core" und sich als "The Sons Of The Obscure". Sie mischen die
verschiedensten Stile, Raggae, Country, Pop, Rock und Metal zu einem für sie
typischen Gemisch. Alles wird umwebt von der schüchternen und oft mit viel
Synthie-Effekten unterlegten Stimme von Espen Weltenschmertz, der genauso klingt
wie er heißt.
Die Band versteht zwar mit dem Synthie-Sound zu experimentieren und Gitarren
und Symphonie-Samples gekonnt einzusetzen. Dennoch wirkt das Album als
Gesamtwerk mit seinen 14 Tracks zu poppig, zu süßlich, zu fad. Die besten Tracks
sind zwar immer noch die Tracks der Vorab-Single "Far From Showbiz", "Among The Sedatives", "Righteous Underground" und der Albumtrack "TRNQL". Auch Tracks wie "Severed Survival" wirken durchaus interessant, doch leider wird etwas zu tief in der 80er-Retro-Kiste gegraben.
Ab Track Nummer zehn "Bloody Comeback" fängt die Stimme leider etwas zu nerven an. Mit "At Ritas" gibt es dann auch endlich ein Instrumental auf dem Album, mit viel Ethno-Sounds und leichten Geplätschere bekommt diese Nummer durchaus Tiefgang. Das Album hat auch noch einen Technomix ("Decreasing the gravity" von TRUTZ&ROBIN) und Country Song zu bieten.
BEYOND DAWN bieten rein musikalisch genau jene Abwechslung und Vielfalt, die
der Stimme von Weltenschmertz leider fehlt. Etwas mehr an Innovation, mehr Kraft und Ausdrucksstärke würde dem Sänger und dadurch der Band ein enorme Substanz und Intensität geben.