THE BLACK DAHLIA MURDER - Unhallowed
Label: Metal Blade Rec.
Mit "Unhallowed" lässt die Fünf-Mann-Combo aus Detroit mit dem etwas sperrigen Namen THE BLACK DAHLIA MURDER eine Debüt-Scheibe auf die Metal-Welt los, die sicher noch einiges an Aufsehen erregen wird! Die fünf US-Amerikaner beweisen nämlich äußerst beeindruckend, wie leicht sich die Kompromisslosigkeit, Geschwindigkeit und Härte des Ami-Death mit der Melodie und Atmosphäre der schwedischen Death Metal-Ausprägung verbinden lassen. Nach der Bandgründung 2001 und zwei Demos - von denen eines übrigens eine recht eigenwillige Version von "Paint It Black" von den STONES enthält - ist das Quintett mehr als bereit, ihr Werken einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Das erste, was das Ohr des Hörers erreicht, ist eine unheimliche Klangkulisse, zu der Sänger Trevor mit verzerrter Stimme Zeilen aus einem Buch über Kannibalismus rezitiert. Und dann geht's auch schon los mit einer äußerst potenten Mischung aus Blastinferno und sinister-melancholischen Passagen. Während die beiden Gitarristen Brian und John um die Wette spielen, gönnen sich auch Cory (Drums) und David (Bass) keine ruhige Minute. Was Trevor so zum Thema Angst und Schrecken im Allgemeinen zu sagen hat, teilt er einem kompromisslos mal manisch kreischend, dann wieder böse grunzend mit, wobei er mühelos zwischen den Stimmlagen hin und her wechselt. Insgesamt ist die technische Leistung aller beteiligten Akteure "top notch", zu viel Gefrickel und allzu penetrantes Aufgeigen bleibt einem aber erspart. Anscheinend scheinen sich die fünf Burschen auf den höheren Geschwindigkeitsniveaus am wohlsten zu fühlen, denn es gibt nur wenige Stellen, bei denen man sich auf weniger als Mid-Tempo "herablässt". Kein Song kommt ohne High-Speed-Passagen aus, ohne jedoch langweilig oder berechenbar zu werden. Die Tempi-Wechsel sind geschickt platziert und auch die Übergänge zwischen Melodie und Boshaftigkeit passen perfekt.
Der Sound der Produktion ist der Leistung der Musiker entsprechend sehr gut geworden. Die Gitarren laufen nie Gefahr, unbeabsichtigt ineinander zu laufen und auch das Schlagzeug hat einen sehr tighten, präzisen Sound abgekriegt. Das einzige Manko ist, dass die CD etwas höhenlastig geraten ist und daher der Bass bisweilen - speziell bei den schnellen Passagen - einen schweren Stand hat und auch der Bass-Drum hätte ein etwas vollerer Sound nicht geschadet. Diese kleinen Unstimmigkeiten sind aber eindeutig nicht bedeutend genug, um wirklich qualitätsmindernd zu wirken.
"Unhallowed" ist sicher kein Album, das nur Freunde des Melodic Death Metals anspricht. Jeder, der schon immer einmal hören wollte, wie AT THE GATES und DISSECTION mit einem Tick US-amerikanischer Tightness und Härte klingen, sollte auf jeden Fall mal reinhören! Es ist schwer, sich der Atmosphäre zu entziehen, die THE BLACK DAHLIA MURDER auf dieser CD vermitteln und man darf gespannt sein, was die Jungs in Zukunft so auf die Beine stellen.

www.oddshaped.com/blackdahliamurder/


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Unhallowed
2. Funeral Thirst
3. Elder Misanthropy
4. Contagion
5. When The Last Grave Has Emptied
6. Thy Horror Cosmic
7. The Blackest Incarnation
8. Hymn For The Wretched
9. Closed Casket Requiem
10. Apex
Gesamtspielzeit: 36:29

Christoph
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Beitrag vom 29.07.2003
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