WACO JESUS - Filth
Label: Morbid Records
Vier Jahre sind mittlerweile vergangen, als das Debüt von WACO JESUS - "The Destruction Of Commercial Scum" - über United Guttural Records den Weg an die (mehr oder weniger) breite Öffentlichkeit fand. Zum damaligen Zeitpunkt noch mit dem mittlerweile verstorbenen LIVIDITY-Zeugler Nick Null am Werkeln, fand man in Johnny Baker Ersatz und konnte somit den mancherorts heiß ersehnten Nachfolger eintrümmern.
Was angesichts des Covermotivs und der unten aufgelisteten Songtitel wohl ohne Umschweife ersichtlich sein sollte ist, dass man in Punkto Anti-Political Correctness sowie Anti-Feminismus keinen Deut nachgelassen hat und Adjektive wie "anstößig", "widerlich" und "abartig" nach wie vor auf das kranke Quartett aus Illinois passen. WACO JESUS stehen auch Anno 2003 für abartige Text- und Bildkreationen, die sich ausschließlich mit den Themen Vergewaltigung, Leichenfledderei, Koprophagie und ähnlichem befassen, und auch mit der dementsprechenden musikalischen Untermalung ausgestattet sind. Moral und Sitte existieren somit bei WACO JESUS offensichtlich nicht, und mal angesehen davon, wie ernst man die Ergüsse betrachten will oder wie amüsant man auch Titel wie "Fag Basher" oder auch "Punch You In The Cunt" finden mag, geistreiche Kreativität und Einfallsreichtum sind hierbei absolute Fehlanzeige.
War der Vorgänger zumindest in musikalischer Hinsicht wenn auch nicht eigenständiger oder innovativer, so jedoch einfach brachialer, besser und wirkte vor allem weniger "gekünstelt", so weiß "Filth" auch in dieser Hinsicht nicht sonderlich zu gefallen. Zu eintönig, zu vorhersehbar und vor allem ohne jede Originalität erreicht man hierauf weder die (ohnehin schon nicht sonderlich herausragenden) Qualitäten des Vorgängers, noch kann man mit genreverwandten Bands wie LIVIDITY oder DEVOURMENT mithalten. Zugegeben, auf "Filth" wird erstmals versucht, über eintöniges Gebretter hinauszustoßen und mit stellenweise an ältere DYING FETUS erinnernde Parts etwas an Auflockerung zu erreichen, jedoch scheint hierfür noch das gewisse songwriterische Geschick zu fehlen. Ohne Zweifel habe ich natürlich schon schlechtere Partien gehört, jedoch für den Status, den WACO JESUS zumindest in ihrer Heimat genießen, fehlt "Filth" einfach das gewisse mitreißende Etwas, welches "The Destruction of Commercial Scum" auszeichnete und trotz geistiger Rohrverstopfung in Punkto Text und Layout von einem guten Album sprechen ließ.
In Punkto Produktion kann man jedoch keine Kritikpunkte anbringen - wie auch schon der Vorgänger wurde "Filth" ordentlich wuchtig und fett abgemischt, wobei diesmal der "undergroundige Charme" etwas erhöht wurde und somit etwas rauher aus den Boxen donnert.
"Filth" ist somit ein Album, das bei Die Hard-Freaks definitiv großen Anklang finden wird, da es einfach nur brachial, abstoßend, ekelerregend und abartig ist - für all jene, die auch im Death/Grind-Genre selektieren, dürften WACO JESUS weiterhin auf der "Ferner liefen"-Liste landen.

www.wacojesus.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Filth
2. Blast You In The Face With My Semen, Blast You In The Face With My Fist
3. Punch You In The Cunt
4. Blinded
5. The Consequence Of Your Ignorance
6. Sexual Assault
7. Orgasm Is The Enemy
8. Animosity
9. I Hope He Beats You
10. Fag Basher
Gesamtspielzeit: 25:12

Macabre
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Beitrag vom 24.07.2003
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