Wie es einen doch freut: Wenn der Tag mit einem Sonnenschein beginnt, einem schönen Frühstück, und einer guten CD in der Post. Wenn man am Bissen im Mund immer länger kaut – nicht, weil das Brötchen von vorgestern ist, sondern weil man gespannt in Richtung CD-Player schaut und überrascht über die hervorragende Musik ist, die aus den Boxen tönt. Und dazu noch von einer Underground-Band. Woher? Aus der Nachbarstadt Kreuzlingen auf der schweizerischen Seite des Bodensees. ORANGE MARMALADE heißt die Combo, macht so mancher angestammten Band etwas vor. Die Produktion der Demo-CD „Neon“ ist erstklassig. Von der ersten bis zur letzten Note der zwölf Stücke. Darin haben sich die fünf Musiker an einer Mischung aus WITHIN TEMPTATION, THE GATHERING und vor allem ALANIS MORISSETTE versucht. Petra Haas‘ Gesang kann durchaus mit der großen Kanadierin mithalten – druckvoll, markant, voll. Sie ist das Markenzeichen der Musik der mehrfach auf Contests preisgekrönten ORANGE MARMALADE. Die Instrumente stehen mehr im Hintergrund, angesichts der hervorragenden Stimme passend. In sich haben es die ersten drei Lieder. Die Schweizer schaffen durch ihre Keyboarduntermalung eine sphärische Stimmung im Sinne der alten GATHERING. Dennoch könnte diese Komponente ruhig noch ausgeprägter sein. „Equilibrium“ heißt das beste Stück auf der Scheibe. Die Sängerin stimmt in den Strophen zum Solo an, trifft sich zum Refrain wieder mit ihren weiteren Bandkollegen, die ebenfalls ausgezeichnete Arbeit leisten. Petra weiß aber nicht nur in den kräftigen Stimmlagen zu gefallen, sondern meistert auch die balladesken Nuancen gekonnt. Würde noch mehr Sphäre in dieser Scheibe mitschweben, hätte sie volle Punktzahl verdient. So bekommt sie einen halben Punkt Abzug – übertrifft damit aber immer noch die Werke angestammter Bands.

Zu bestellen ist die Scheibe über die Homepage.