Schon seit mehreren Wochen geistert ein Art "Sommerhit" durch die alternativen Radiostationen. Die locker swingende Soulfunk-Nummer "The Seed (2.0)" von THE ROOTS mit dem Soulstar CODY CHESNUTT wird auf und ab gespielt, nicht zu unrecht. THE ROOTS standen immer schon für gute abwechslungsreiche "black music", egal ob es sich um HipHop, R'n'B oder Soul handelt.
Diese Tradition einer allgemeinen "Werkschau" aus der schwarzen Musik führen THE ROOTS auch in ihrem neuem Werk "Phrenology" fort.
Es werden alle Register und Genres gestreift. Angefangen von der eben genannten Soul-nummer, über typische HipHop Tracks, Rap-Nummern, Spoken Word Experimente (mit der genialen URSULA RUCKER), sogar Hardcore-Rap mit lauten Gitarren ("!!!!!"), und leider auch seichten R'n'B Pop.
THE ROOTS stehen durchaus für Qualität und die achso wichtige Credibility. Allein schon die Cover-Aufmachung im Stil eines Psychologie-Standard-Werkes aus den 20iger Jahren zeugen von der Qualtität. Gueststars fühlen sich geehrt, wenn sie auf einem ROOTS-Album vertreten sind, und so finden sich auch auf diesem eben wieder sehr illustre Colaborationen mit MUSIQ, URSULA RUCKER, NELLY FURTADO, ALICIA KEYS, CODY CHESTNUTT, JILL SCOTT.
Die Highlights für mich sind der genannte Hit "The Seed (2.0)" (hilft einfach gute Laune zu bekommen), die leichte Funk-Breakbeat-Nummer "Thought @ Work", die RUCKER-Nummern "Waok (ay) Rollcall" und "Phrentrow" und die sehr experimentellen Electro-Scratch-Orgien, der zweite Teil von "Water" (Noisejazz!).
Leider driften THE ROOTS auch in den seichten R'n'B ab, mit Nummern wie "Pussy Galore" und "Compexity".
THE ROOTS verstehen nicht nur die urban culture, sie sind urban culture.