Robben Ford, Vinnie Colaiuta und Jimmy Haslip haben als JING CHI bereits ein Album eingespielt, hier nun eine Liveaufnahme, die im Dezember vorigen Jahres entstanden ist und die drei Fusionkoryphäen gemeinsam mit Keyboarder Otmaro Ruiz von ihrer besten Seite zeigt.
Das bedeutet auch, dass nicht unnötig und ziellos herumsoliert, sondern mit jeder Note etwas gesagt wird. Robben Ford steht dabei zwar schon ein wenig im Vordergrund, doch “Live!” wird niemals zu einer Guitar-Hero-Angelegenheit sondern bleibt eine angenehme, relaxt vor sich dahingroovende Fusion-Platte. Robben Ford ist auch derjenige der den Gesang bei den zwei nicht rein instrumentalen Songs (die Eigenkomposition “Going Nowhere” und das Bob Dylan-Cover “Cold Irons Bound”) übernimmt. Bei den sechs anderen Nummern beschränkt er sich auf sein Gitarrespiel, das hervorragend mit den Einwürfen Ruiz’ und dem Gastsaxophonisten Marc Russo (auf “Blues MD”) harmoniert. Mit einem leicht angezerrten Ton zelebriert Ford eine wunderbare Symbiose aus eleganten, teilweise nach Saxophon-Linien klingenden Jazz-Licks und Rockphrasen, die immer perfekt sitzen.
Auch die anderen Musiker spielen immer perfekt passende Parts und sind absolut hörenswert. Oft offenbart sich die Genialität der Rhythm Section erst beim genaueren Hinhören und das sollte man auf jeden Fall.
Auch wenn Robben Ford wie bereits erwähnt vielleicht einen Tick mehr im Vordergrund steht als die anderen, so ist “Live!” alles in allem vor allem perfektes Zusammenspiel einer Band und nicht ein Solist mit Begleitmusikern.
Ein Stück Fusion, eher im Jazz als im Rock angesiedelt und deutlich am Blues orientiert, von dem viele Musiker etwas in punkto "Gelungene Jamsession" lernen können.