KALMAH - Swampsong
Label: Century Media
Schade, echt schade, mehr kann man wohl dazu nicht sagen, dass KALMAH bis jetzt noch immer mehr oder weniger nur einen eingeschworenen Fankreis haben, und noch immer nicht wirklich aus dem Schatten ihrer Landsmänner wie unter anderem CHILDREN OF BODOM hervortreten konnten. Jaja, das alte Leid, da sind sie ja leider nicht die einzigen.
Allein die Tatsache, dass letztes Jahr in Wacken so viele Leute wieder einmal irgendwelche namhafteren Bands bevorzugten, die ohnehin X-mal im Jahr bei uns spielen, anstatt mal was Neues anzusehen, ist ja schon traurig genug. Dass die meisten nicht mal den Namen kannten, macht es noch trauriger. Im Nachhinein habe ich allerdings nur mehr ein herzliches „Selber schuld!“ für alle übrig, die diesen grandiosen Auftritt zugunsten von IMMORTAL oder wer auch immer gerade spielte, verpassten. KALMAH haben mich live nicht enttäuscht, und auch „Swampsong“ erfüllt meine Erwartungen voll und ganz.
Vielleicht wird ja dieses Mal ordentlich die Werbetrommel gerührt, damit ihnen endlich mehr Aufmerksamkeit zuteil wird, und dieses Goldstück nicht wieder mehr oder weniger still und heimlich wie seine beiden Vorgänger in der Flut der Veröffentlichungen untergeht.
Phasenweise schießen die Melodic-Death-Bands ja richtig aus dem Boden, und es gehört eben schon einiges dazu, sich durchzusetzen. KALMAH haben mit „Swamplord“ und „They Will Return“ ja schon bewiesen, was sie alles draufhaben, und dass sie durchaus mehr sind, als nur ein einfacher COB-Clon, wie ihnen böse Zungen bis heute noch nachsagen. Im Gegenteil, sie haben noch die Frische und das Unverbrauchte, was eben CHILDREN OF BODOM leider schon gegen Starattitüde getauscht haben. Auch spielerisch können sie ohne Probleme in der gleichen Liga mithalten. Mir stellt sich ja nur jedes Mal wieder die Frage, wie die Leute diese Musik einfach als CHILDREN OF BODOM-Abklatsch abfertigen können. Klar, beim ersten Mal Reinhören liegt ein Vergleich nahe, doch wer auch nur ein kleines bisschen genauer hinhört, wird schnell begreifen, dass KALMAH einfach vielfältiger sind, und verschiedenste Einflüsse verarbeiten: so wird’s teilweise mal richtig hart, dann steht einem plötzlich in der nächsten Sekunde ein klassisches Keyboardsolo bevor, während einem andererseits wieder ein trashiges Riff vorgeworfen wird, und im nächsten Moment mit hymnenhaftem Gesang und Orgelklängen eine bombastische Atmosphäre erzeugt wird, die durch eine Highspeed-Attacke hinweggefegt wird und später in einer dezenten folkloristischen Melodie endet. Hier ist praktisch alles möglich. Obwohl es vielleicht nach einem wilden Puzzle klingen mag, KALMAH schaffen es immer wieder, die verschiedensten Bausteine zu einem abwechslungsreichen Ganzen zu verbinden, und Langeweile kommt garantiert nie auf. The Third, The Magical - besser könnte man es gar nicht ausdrücken.

www.kalmah.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Heroes To Us
2. Burbot¸s Revenge
3. Cloned Insanity
4. The Third, The Magical
5. Bird Of III Omen
6. Doubtful About It All
7. Tordah
8. Man With Mystery
9. Moon Of My Nights
Gesamtspielzeit: 43:51

Anita
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Beitrag vom 09.07.2003
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