DISGORGE - Necrholocaust
Label: Xtreem Music
Mit dem Namen DISGORGE asoziiert man unweigerlich gnadenlose, brutale Musik, egal ob sie jetzt von nördlich oder südlich der US-amerikanischen-mexikanischen Grenze kommt. Hier soll jedoch der neuesten Release des mexikanischen Knüppel-Trios genauer unter die Lupe genommen werden.
"Necrholocaust" ist bereits der 4. Longplayer - neben einigen Demos und Splits -, den Antimo (Vocals, Bass), Ed (Gitarren) und Willy (Drums) auf die Menschheit loslassen und die CD beginnt mit einer ziemlichen Überraschung in Form eines getragenen, filigranen Klavier-Intros. Nach diesem kurzen melancholischen Intermezzo geht es jedoch wie gewohnt zur Sache: Größtenteils auf höheren Geschwindigkeitsniveaus rattert die mexikanische Death/Grind-Maschine dahin, nur um manchmal ins Mid-Tempo zu verfallen um das entfesselte Chaos nicht ganz überhand nehmen zu lassen. Insgesamt geht es auf der Scheibe nicht ganz so chaotisch zu, wie man es von DISGORGE gewohnt ist und man merkt eindeutig, dass sich das Trio diesmal wieder mehr von den früheren Vorbildern GRAVE, INCANTATION, CARCASS und anderen Death-Größen der späten Achtziger hat beeinflussen lassen. Einige Songs bauen sich langsam, schleppend auf und explodieren dann im obligatorischen Blastgewitter, andere wiederum preschen gleich von Anfang an dahin. Textmäßig gibt man sich nicht sonderlich innovativ, aber die Inbrunst mit der Sänger Antimo seine Geschichten über Blut und Beuschel vorträgt, lässt einen jegliche Sinnfragen über Bord werfen. Wie gewohnt grunzt er sich die Seele aus dem Leib, dass jedem Tierarzt die Tränen kämen, den von ihm ebenfalls bedienten Tieftöner hört man jedoch leider fast nicht aus dem Klanggewitter heraus. Auch die spielerischen Fähigkeiten von Gitarrist Ed lassen sich am ehesten an den langsameren, definierteren Parts erkennen, da bei den schnelleren Passagen alle Instrumente mit der Stimme zu einer ziemlichen Klangwand verschwimmen. Der (absichtlich?) etwas verschwommene Sound trägt auch nicht unbedingt gegenteiliges bei, der Brutalität ist er allerdings auf jeden Fall förderlich.
Alles in allem ist "Necrholocaust" sicher ein Album für Death/Grind-Fans, ein Meilenstein ist es allerdings nicht!

www.disgorge-mex.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Raise The Pestilence
2. Sodomic Baptism
3. Macabre Realms Of Inhuman Bestiality
4. Ravenous Funeral Carnage
5. Necrholocaust
6. Goremassacre Perversity
7. Excremential Lust
8. Boiling Vomit Through My Veins
Gesamtspielzeit: 34:14

Christoph
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Beitrag vom 08.07.2003
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