EBOLA JOY - Sitra Achra
Label: Ebola Joy Records
Sieben Monate bei Earshot, einmal gab’s bisher für eine Platte höchste Punktzahl: EVEREVEs „Regret“ – eine Hammerscheibe, darf in keiner Plattensammlung fehlen. Nun ist es aber soweit. Zu EVEREVE wird sich in des Autors absoluter Bestenliste ein weiteres Album gesellen dürfen: EBOLA JOY mit ihrem vierten Release „Sitra Achra“. Fans des Elektro angehauchten Metals werden ihre hellste Freude haben. Mit einer Mischung aus DEPECHE MODE, EVEREVE und TIAMATs „Wildhoney“ schaffen es die Tschechen, eine Symbiose aus düster-melancholischen und treibend-atmosphärischen Melodielinien zu produzieren. Das beginnt schon mit dem ersten Lied, „Dying World“, wohl als viereinhalbminütiges Intro gedacht. Minimaler Text, maximale Stimmung. Immer im Vordergrund das Keyboard, das von einer hervorragenden Gitarrenarbeit ummantelt wird. Sänger aL kommt stimmlich an Dave Gahan von DEPECHE MODE heran. Seine klare Tonlage mit traurigem Touch verleiht der Musik EBOLA JOYs eine schier depressive Note. Zwischendrin weiß er gut in verzerrte und grölende Refrains („You Have No Choice“) zu ufern, die aber nie exponiert und damit fehl am Platz klingen. Das Zwei-Mann-Projekt hat ein Händchen dafür keine Wünsche in den Übergängen offen zu lassen. Sie sind gekonnt, nie abgehackt, fügen sich melodisch aneinander. Von demher ist ein Vergleich mit EVEREVE und vor allem TIAMAT unabdingbar. Mit „Empty“ wagen sich die Tschechen an ein halb-balladeskes Lied. Ebenfalls gekonnt und gleich klingenden Stücken großer Bands ebenbürtig. Einziges Manko ist die Schlagzeugarbeit. Vermutlich stammt sie aus dem Drumcomputer, reiht sich im Hörgenuss zu weit hinten ein und verschwimmt. Der Punkt ist also verbesserungswürdig bei der nächsten Produktion. Ansonsten: Hut ab vor EBOLA JOY, die vor „Sitra Achra“ ein Tribut-Album für RAMMSTEIN aufgenommen hatten. Komische Mischung. Dass die Band noch keinen richtigen Plattenvertrag hat, sondern über ihr eigenes Label die Scheiben verscherbelt, ist unverständlich. Gebt den Jungs eine Chance, sofern sie es wollen.

www.ebolajoy.cz


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dying World
2. You Have No Choice
3. Your Life In Death
4. Touch Of Death
5. Empty
6. Anonymous Face
7. Weary
8. Stay
9. Return
Gesamtspielzeit: 46:52

Philipp
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Beitrag vom 05.07.2003
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