Das Konzept der Genre-Vermischung erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird dementsprechend auch von immer mehr Künstlern angewandt. So auch bei PASSENGER. Gemischt wird hier interessanterweise Hardcore mit Industrial und Pop. Klingt blöd, is aber so. In der einen Sekunde glaubt man, man hat es mit einer AMERICAN HEAD CHARGE-Coverband zu tun, in der nächsten (meist sobald der Refrain erreicht wird) könnte man fast auf BUSTED tippen. Nein, ganz so schlimm ist es nicht, dennoch sind die Kontraste zwischen Versen und Refrains in einigen Songs ziemlich hoch.

Was auffällt ist der gute Sound, wundern darfs einen jedoch nicht, war Gitarrist Niclas '97 als Session-Musiker für IN FLAMES unterwegs. Dort knüpfte er Kontakt zu IN FLAMES Vokalisten Anders Friden, der seit dem Zeitpunkt Sänger von PASSENGER ist. Ein Nebenprojekt also, das sich jedoch in einem wichtigen Punkt von vielen anderen Nebenprojekten unterscheidet: es ist nicht scheiße geworden. Aushängeschild der CD und voraussichtlich erste Single-Auskopplung wird "In Reverse" sein, welcher durch seine aggressiven Verse und melodiösen (eben fast pop-lastigen) Refrains besticht. Ebenfalls hörenswert ist das etwas düstere "I Die Slowly" und der Song "Used", bei dem man die IN FLAMES Einflüsse wahrscheinlich am meisten durchhört.

Zu hoffen bleibt, dass PASSENGER nicht nur als Ausgleich neben IN FLAMES besteht, dazu ist die Musik zu gut. Die typischen touring-Probleme gibts natürlich da Sänger Anders genug Verpflichtungen mit seiner Hauptband hat. Darunter leidet auch die Promo-Arbeit und so stehen die Sterne nicht gut für PASSENGER. Aber mal sehen was passiert, vielleicht gelingt (erstmals in der Musikgeschichte) der erfolgreiche Spagat zwischen Haupt- und Nebenprojekt.