DEVIN TOWNSEND - Physicist
Label: Inside Out / Spv
[CLASSICKS] - REVIEW     Erscheinungsjahr:2000
Nach langer Pause (zwei Jahre, verursacht durch Labelsuche und Sanatoriumsaufenthalt) konnte endlich der PHYSICIST auf die zitternde Menschheit losgelassen werden. Im Vorfeld geisterten dubiose Gerüchte durch den Szeneblätterwald, provoziert durch Devins Aussage, das neue Material läge „irgendwo zwischen den SPICE GIRLS und SYL“. Das visuelle Gesamtkonzept ist erneut vom Feinsten und wie der Sound der Scheibe sehr futuristisch gehalten, außerdem erhöht ein CD-Enhancement mit launischen Audiokommentaren Devins zu jedem PHYSICIST-Song, einer Photogallerie, Bio- und Discographie den Unterhaltungswert des Projekts enorm. Designt wurde besagter Bonus von der Firma Seventh Wave Studios, was an und für sich nichts Besonderes ist, wenn nicht Track 1 auf OCEAN MACHINE genauso heißen würde. Im Booklet tauchen erneut jede Menge alte Bekannte auf, z.B. Chris Valago, aktuell Frontmann von ZIMMER’S HOLE, deren bisherige zwo Alben von Devin produziert wurden, um nur einen zu nennen.

Exkurs: Der Industrial Speed STRAPPING YOUNG LADs ließ in Vancouver eine interessante Szene entstehen, die von SYL selbst, von ZIMMER’ HOLE, Hoglans THE ALMIGHTY PUNCHDRUNK und UNIT 187 angeführt wird. Besagte Bands werden allesamt von Townsend produziert und stehen sich untereinander gern zur Verfügung, so lärmen bei ZIMMER’S HOLE Leute von SYL, UNIT 187 und den EBM-Pionieren FRONTLINE ASSEMBLY, für die Townsend im Rahmen des Albums „Millenium“ einige Gitarrenspuren einspielte. Kurz nach dem Release von „City“ (SYL) erscheint, als eine der ersten Veröffentlichungen, der Szenesampler „Grrrr“ auf Devins Label HevyDevy.

PHYSICIST ist im Direktvergleich mit dem Vorgängerprojekt INFINITY musikalisch geschlossener, weniger experimentell ergo geradliniger. Die Produktion läuft stets Gefahr überladen zu wirken, Devins Mixingkünste verhindern allerdings schlimmeres, sodass ein bombastischer Sound entsteht, der konstant im Highspeed angesetzt ist, mit Ausnahme des epischen Zwölfminüters „Planet Rain“. Präzises Killerriffing paart sich mit völlig abgepfiffenen Synthieuntermalungen, bekanntlich die Spezialität des Kanadiers, vorangepeitscht durch Gene Hoglans tonnenschwere Drums. Die Stimmung des Albums ist trotz aller brutalen Metalelemente nie allzu agressiv oder düster, eher hypernervös-sympathisch. Im Zuge der Veröffentlichung, re-releaste Inside Out OCEAN MACHINE und INFINITY, letztere mit Bonustracks.

Im Jahr darauf wird sich Townsend mit TERRIA vom Metal emanzipieren.


www.hevydevy.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Namaste
2. Victim
3. Material
4. Kingdom
5. Death
6. Devoid
7. The Complex
8. Irish Maiden
9. Jupiter
10. Planet Rain
Gesamtspielzeit: 46:39

Tobias
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Beitrag vom 22.06.2003
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